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 Düsseldorfer Irrsinn: Rathaus bleibt bei Bargeld-Gebühr
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 Dass manche Kommunen nicht mit Geld umgehen können, ist ja nicht neu. Die Defizite bezieht der wohlgelittene Steuerbürger aber i.d.R. darauf, dass zu viel Geld ausgegeben wird oder eben für unwirtschaftliche Zwecke.

Jenseits des 1. April erklimmt die kommunale Unfähigkeit in der NRW-Hauptstadt Düsseldorf seit 2017 aber ungeahnte Höhen: Die Stadt verlangt von seinen Bürgern eine Extragebühr von 1 € für Barzahlungen, wenn diese entgeltpflichtige Amtshandlungen vor Ort nicht bargeldlos entrichten. Nach eigener Erkenntnis sind die Stadtdiener hier selbst mit der Verwaltung real vorhandenen Geldes überfordert.


Angeblich soll das Bargeld ausgemerzt werden, weil damit "erhebliche Kosten und auch Aufwand entstünden". Deshalb muss bei jeder Bargeldzahlung ab 10 € eine Gebühr von 1 € gezahlt werden. Betroffen von der Euro-Gebühr sind offenbar Bürgerbüros, das Standesamt und  das Straßenverkehrsamt.

Welche Dienst-Schnäppchen überhaupt noch unter 10 € zu haben sind, wird nicht näher thematisiert.

Als Kosten beklagt die Stadt die Verwahrung, Kontrolle, Zählung und tägliche Überführung zur Bank.

Im ländlichen Düsseldorf kann man natürlich verstehen, dass die weiten Wege zur nächsten Bankfiliale unzumutbar sind - wer will schon jeden Tag in die ferne Stadt fahren.

Und wie will der arme niederrheinische Stadtdiener so viel Geld überwachen und gar fehlerfrei zählen, wenn er über diesem täglichen Burn-Out-Desaster immer wieder erschöpft einschläft.

Auf Rückfrage im November 2023 bleibt die Stadt Düsseldorf (unbefristet?) bei der kritisierten Sondergebühr

Rolf Albrecht

PS: Dass Bargeld das normale gesetzliche Zahlungsmittel ist und obendrein die einzige autarke und datenschutzrechtlich unbedenkliche Zahlungsart, ist hier natürlich ebenfalls kein Thema.
     
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