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 Sackgasse Miet-Neubau
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 Editorial Herbst 2018

Wir leben im kontinuierlichen Wohlstand, haben weder durch Krieg, Erdbeben oder andere Katastophen Wohngebäude verloren - aber die Wohnungsnot wird in vielen Regionen Deutschlands immer prekärer, lässt Missbrauch und Mietwucher gedeihen. Für zu viele Mitbürger wird die Suche nach bezahlbaren Mietwohnungen zur Sackgasse.

Durch jahrelange Fehleinschätzung der Lage und Entwicklung haben wir inzwischen ein Problem mit gesellschaftsrelevanter Dimension. Geholfen hat weder der bekannte Ruf nach den freien Kräften des Marktes - der aus mehreren Gründen nur bedingt funktioniert, noch die bisher nur als Alibi-Aktionismus eingeführte sanktionslose Mietpreisbremse.

Vermieter brauchen eine klare Perspektive für eine angemessene Rendite - haben aber kein Recht, sich mit Wuchermieten schamlos zu bereichern. Wo Mieten bereits die Grenzen der Maßhaltigkeit überschreiten, hilft keine Bremse mehr - hier braucht man einen fest verschraubten Mietdeckel, dessen Missachtung strafbar ist. Gleiches gilt für gesetzwidrige Fehlnutzung von Wohnungen, wo Knappheit herrscht.

Das mögliche Bauvolumen für Neubau und Sanierung hängt primär von den knappen Handwerks-Kapazitäten ab. Mehr bezahlbare Wohnungen kann man also nur schaffen, wenn diese Kapazität gezielt auf das Bauen kompakter, wirtschaftlicher Mietobjekte umgelenkt wird - optimiert durch den bevorzugten Einsatz effizienterer Baumethoden, z. B. mit industrieller Vorfertigung.

Rolf Albrecht
     
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