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 Bauministerium und DGNB:
Gemeinsame Erklärung
zum nachhaltigen Bauen
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 Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) haben eine gemeinsame Erklärung zur Qualität von Bewertungssystemen des nachhaltigen Bauens verfasst.

DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi und Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium, haben diese im Oktober 2018 unterzeichnet.

Mit den in der Erklärung formulierten Grundsätzen einer deutschen Methodik der Nachhaltigkeitsbewertung wollen beide Institutionen für eine ganzheitliche und lebenszyklusorientierte Planungs- und Baupraxis werben, die einen aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet. Auch die Form des künftigen Zusammenwirkens von DGNB und BMI ist in dem Dokument definiert.

Bauen made in Germany genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Das gilt im Hinblick auf die planerische Kompetenz, die technische Qualität genauso wie den baukulturellen Wert. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das Thema Nachhaltigkeit ein, das mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der gebauten Umwelt von entscheidender Bedeutung ist.

Bundesministerium und DGNB als Non-Profit-Organisation mit rund 1.200 Mitgliedsorganisationen aus der gesamten Bau- und Immobilienbranche arbeiten auf diesem Gebiet bereits seit mehr als zehn Jahren eng zusammen.

So wurden das DGNB Zertifizierungssystem und das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) in ihrer Grundsystematik bereits zwischen 2007 und 2009 gemeinsam entwickelt. Das Fundament bildet dabei ein ganzheitlicher Kriterienkatalog, der auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles – basiert und dazu beiträgt, Nachhaltigkeit messbar und damit bestellbar und optimierbar zu machen.

Das Grundsatzpapier fasst die wichtigsten Parameter des nachhaltigen Bauens und der dazugehörigen Bewertungsmethodik zusammen. Es stellt heraus, warum eine konsequente Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes genauso wichtig ist wie ein performanceorientierter Ansatz, der Wirkungen bewertet und damit Innovation fördert, anstatt konkrete Maßnahmen vorzugeben.

Auch die Schaffung einer transparenten Ausgangslage für einen optimalen Gebäudebetrieb und spätere Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen ist nach dem Verständnis von DGNB und BMI eine zentrale Motivation für nachhaltiges Bauen. Nicht zuletzt geht es immer auch um Zukunftssicherheit und Risikominimierung, weshalb eine konsequente Orientierung an den EU-weiten Grundsätzen und Normen elementar ist.

„Uns geht es darum, dass nachweislich zukunftsfähige, umwelt- und sozialverträgliche Gebäude gebaut werden“, so DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi im Rahmen der Unterzeichnung. „Dies geht nur, wenn man die komplexen Zusammenhänge im Bauen nicht negiert, sondern als Chance begreift. Es geht darum, über die Auseinandersetzung mit den vorhandenen Zielkonflikten die für das jeweilige Gebäude richtigen Entscheidungen zu treffen. In diesem Sinne hat nachhaltiges Bauen auch das Potenzial, einen großen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.“

„Nachhaltige Gebäude schonen über die Nutzungsphase die Umwelt und das Klima, sind wirtschaftlich effizient, schaffen ein gesundes Wohnklima und müssen gesellschaftlich wie städtebaulich gleichermaßen überzeugen“, so Staatssekretär Gunther Adler.

„Effiziente Gebäudekonzepte gepaart mit dem Mut, auch neue und innovative Baustoffe einzusetzen, ist gefragter denn je. Zentrale Herausforderung wird es dabei sein, bezahlbaren und kostengünstigen Wohnungsbau mit nachhaltigen Konzepten intelligent zu verknüpfen. Hier gibt es bereits eine Vielzahl von sehr durchdachten und guten Beispielen“.

Enge Zusammenarbeit geplant

Die gemeinsame Erklärung umfasst auch eine neun Punkte umfassende Liste von konkreten Ansatzpunkten zur Kooperation der beiden Institutionen. Hierzu zählt beispielsweise die Gewährleistung möglichst einheitlicher Regeln für die deutsche Methodik der Nachhaltigkeitsbewertung sowie die Sicherung der Qualität von Ökobilanzen über die Weiterentwicklung eines gemeinsamen Standards.

Zu den weiteren Punkten zählen die Evaluierung zertifizierter Gebäude im Hinblick auf Mehrwerte, zukünftiges Benchmarking bzw. Steuerungswirkungen sowie das gemeinsame Engagement für eine stärkere Integration des nachhaltigen Bauens in Aus- und Weiterbildung.

Zudem werben beide Institutionen gezielt zusammen für die Anwendung der deutschen Bewertungsmethodik im Ausland.
   
  
   
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