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 Transparenz statt Energiepass
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 •  Bei Häusern, die nach 1978 errichtet wurden
•  und bei allen Gebäuden mit mehr als vier
   Wohneinheiten, unabhängig von ihrem Baujahr,

kann der Eigentümer zwischen dem bedarfsorientierten oder einem verbrauchsbasierten Energieausweis wählen.


Diese Festlegung für die seit Anfang 2008 zur Pflicht gewordenen Energiepässe macht das ganze ökologische Ziel für große Teile des deutschen Immobilienbestandes zur Null- und Lachnummer für jeden Bauprofi.

Die Zynik der Glosse aus dem April 2006 hat damit leider nicht an Aktualität verloren.

Wie sehr Mieter und Hauskäufer verschaukelt werden hat inzwischen auch das ZDF dokumentiert. Die Sendung "frontal 21" vom 12.2.2008 zeigte, wie wertlos Verbrauchsausweise sind und wie man sie sogar für ein paar Euro selbst beliebig manipuliert via Internet bestellen kann.

Das Schlimme an dieser Entwicklung ist aber nicht die dreiste Ausnutzung von Billig-Optionen, es ist die grenzenlose Naivität, mit der Minister wie die Herren Tiefensee und Gabriel hier gehandelt haben.

Rolf Albrecht
(13. Februar 2008)
     
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 Glosse (vom 21. April 2006)

Das lange Generve in der Baubranche um den viel beschworenen Energiepass soll nun bald ein Ende haben. Schluss damit, dass die betroffenen Ingenieurberufe darum buhlen, wer denn am kompetentesten Häuser, Wärmebrücken oder die Haustechnik beurteilen kann. Schluss auch mit dem Gejammer der Vermieter-Lobbyisten aus Wirtschaft und Kommunen, die sich dem Wahnsinn einer ingenieurtechnischen Beurteilung jeder einzelnen Wohnung gegenübersahen.

Der Bundesregierung steht jetzt endlich eine Lösung zur Verfügung, mit der selbst Experten nicht gerechnet haben:

Die Einzelheiten der Entdeckung gehen wohl auf das Bundesbauministerium zurück. Bei Ausgrabungen nahe dem Berliner Tiefensee sei die Lösung gefunden worden - sozusagen eine Synergie aus dem Stein der Weisen und dem Ei des Columbus.

Das Parlament soll daraus nun einen veritablen Energieausweis zur Rechtskraft bringen. Dieser macht dann gleichwertig alles möglich. Bauexperten und Ingenieure dürfen ihre geliebten Berechnungen anstellen, wie sie schon der Energiepass vorsah. Vermieter und Immobilienverkäufer hingegen können die gleichen Erkenntnisse direkt aus den Gas- oder Öl-Rechnungen der letzten 3 Jahre ablesen und werden hieraus sogar Empfehlungen für eine effiziente energetische Gebäudesanierung ableiten.

Am tollsten wird er aber für Mieter und Hauskäufer, die sich z. B. folgendem Vergleich gegenübersehen:

Haus A mit Energieausweis aus Gas-Rechungen
Haus B mit Energieausweis auf Basis Öl+Kaminholz
Haus C mit Energiebedarfsberechnung in KW/m²/Jahr.

Da die Regierung die Gleichwertigkeit all dieser Rechenkünste vorgibt, hat der Mieter/Käufer nicht drei langweilige gleiche Energiepässe für seine Beurteilung sondern drei Energieausweise nach individuellem Gusto des Ausstellers.

So bequem kann Transparenz sein.

Rolf Albrecht
     
   
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