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 Chlorgefahr in
Schwimmbädern gebannt
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 Auf der Fachmesse „Arbeitsschutz aktuell 2002“ in Berlin wurde zum fünften Mal der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis vergeben. Der mit 5.000 € dotierte Preis des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) soll dazu beitragen, praktische Problemlösungen beim Umgang mit Gefahrstoffen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

2002 ging der Gefahrstoffschutzpreis an die Technopool Schwimmbadtechnologie und die Bädergesellschaft Lünen. Sie entwickelten ein Chlor-Elektrolyse-Verfahren weiter, mit dem das Wasser in Schwimmbädern desinfiziert werden kann.

Die meisten Schwimmbäder arbeiten mit Desinfektionsverfahren, bei denen Chlorgas eingesetzt wird. Hier kommt es immer wieder zu Störfällen in den Chlorierungsanlagen. Dabei werden Personal, Gäste und Anwohner durch freiwerdendes Chlorgas, das im ersten Weltkrieg als chemisches Kampfmittel eingesetzt wurde, gefährdet.

Wie hoch das Risiko dieser Verfahren ist, verdeutlichte eine Untersuchung der Gewerbeaufsicht Hildesheim im Sommer 2002. Nach einem Chlorgasunfall nahmen die Arbeitsschützer 69 Schwimmbäder in ihrem Zuständigkeitsbereich unter die Lupe. Resultat: 49 Bäder mussten nachrüsten, um ähnliche Unfälle künftig zu verhindern. Darüber hinaus bemängelte die Gewerbeaufsicht 26 weitere Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften wie fehlende Atemschutzgeräte oder Betriebsanweisungen.

Derartige Probleme haben die Beschäftigten der Bädergesellschaft Lünen nicht. In ihren Schwimmbädern ersetzt das innovative Verfahren der Durchfluss-Elektrolyse das handelsübliche Chlorgas oder die Chlorbleichlauge. Die zur Entkeimung benötigte „unterchlorige Säure“ wird hier mit Hilfe des elektrischen Stroms aus mildem salzhaltigen Schwimmbadwasser gewonnen, das über 0,25 % Kochsalz enthält.

Dieses eigensichere Verfahren macht eine Chlorbevorratung überflüssig und schließt Chlorgasunfälle aus. Der PH-Wert des Badewassers wird mit Kohlensäure reguliert. Beim bereits seit 1998 eingesetzten Verfahren zeigen weder die Edelstahlsegmente noch die Zu- und Ablaufkanäle ein auffälliges Korrosionsverhalten.

Doch nicht nur die Beschäftigten profitieren vom sicheren Verfahren, das auch weniger Wartungsaufwand benötigt. Die Besucher der Bäder empfinden das so behandelte Wasser als äußerst angenehm. Auf die Chlorbrille kann beim Schwimmen verzichtet werden. Ohne den typischen Chlorgeruch in der Luft verbessert sich auch die Hallenatmosphäre.

Um alle guten praktischen Lösungen der bisherigen Gefahrstoffschutz-Preisträger einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, hat das BMA eine von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erarbeitete Broschüre „Hervorragende Lösungen gefunden“ herausgegeben.

Direktlink: www.baua.de/gefahrstoffschutzpreis
   
    
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