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Sind Sie tolerant? Oder lassen Sie sich gern als intolerant beschimpfen?
Wir sind uns sicher einig, dass die Toleranz zu den Eckpfeilern unserer freien Gesellschaft gehört.
Was aber ist mit den Maß-Toleranzen am Bau? Bei der Bewertung dieser Freiheits-Grade ist es um die Einigkeit nicht so gut bestellt. Die zulässigen Toleranzen müssen durch Vorschriften in cm und mm definiert werden, damit der Ärger in Recht und Unrecht aufgeteilt werden kann.
Aber wo bleibt das Ziel? Sind zulässige Abweichungen ein Freibrief für ungenaues Arbeiten? Wer profitiert, wer hat den Schaden?
Was beim Rohbau aus der Flucht oder der Waage läuft, müssen Gipser und Estrichleger ausgleichen, mit Mehrarbeit und mehr Material. Gleiches gilt danach z. B. für Fliesenleger, die mehr Spachtelarbeit haben und selbst vor eigentlich geraden Wänden Fliesen schneiden müssen. Die Zeche zahlt letztlich der Bauherr.
In Zeiten von Laser-Messtechnik und besser denn je zu verarbeitenden Baustoffen ist es Bauausführenden sicher zuzumuten, dass manche traditionell begründeten Maßabweichungen z. B. halbiert werden.
Ich sehe dieses aber nicht nur als Appell an kritisch zu überarbeitende Vorgaben des Baurechts. Bauherren und Architekten können bei der Auftragsvergabe ja jederzeit individuell engere Maßabweichungen definieren - und damit Bauzeit und Geld sparen.