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 Bewehrung auf Abwegen?
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 Editorial Winter 2010

In Sachen Baustatik kam die Stadt Köln nach dem Einsturz des sechsstöckigen Archivgebäudes (Baujahr 1971) an der Severinstraße in der südlichen Altstadt lange nicht mehr aus den Schlagzeilen.

Nach Erdbewegungen, die wohl auf einen hydraulischen Grundbruch beim Bau der U-Bahn zurückzuführen sind, kam es im März 2009 zum Einsturz des Gebäudes und zweier Nachbargebäude.

Dann setzte sich die Debatte fort, weil statisch wesentliche Bauteile der Bewehrung verschwunden seien. Der normale Medienkonsument fragt sich, ob hier die Baufirma teuer abrechnet, was gar nicht verbaut wird, oder ob mafiöse Bauarbeiter auf eigene Kappe Berge von Baustahl verschwinden lassen?
     
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 Bei unserem Neubau mit ca. 300 m² (Keller, 2 Geschosse und ausgebautes Dach) am Hang, Erdbebenzone 2, hat der Statiker - von den Fundamenten bis zu den Hang-Stützwänden des EG - vor jeder Betonierung die Bewehrungen geprüft und in einem Fall wegen einem kleinen Fehler gleich eine Ergänzung angeordnet.

Auf einer U-Bahn-Baustelle gibt es viel mehr Fachkräfte als bei einem kleinen Hausbau. Wesentliche Auslassungen in der Bewehrung müssten dort doch gleich mehreren Beteiligten auffallen - Vorarbeitern, Ingenieuren, dem präsenten Statiker?

"Made in Germany" ist auch beim Bauen ein Begriff, dem hier massiver Schaden droht. Tödliche Verantwortungslosigkeit darf unsere Branche nicht hinnehmen. Augen auf - auf jeder Baustelle!

Rolf Albrecht
     
   
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