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 Sackgasse Bahnhof
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 Editorial 4. Quartal 2010
     
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 Nicht nur bei Inlands-Geschäftsreisen mit häufigen Distanzen zwischen 200 und 600 km ist Bahnfahren die sicherste, meist streßärmere und allemal umweltfreundlichste Art von A nach B zu kommen.

Voraussetzung ist ein leistungsfähiges Schienennetz für schnelle Fernzüge. Während hierfür quer durch Deutschland Trassen ertüchtigt und Neubauabschnitte realisiert werden, verzettelt sich Stuttgart derzeit in einer Protestkultur gegen einen veralteten Sackbahnhof.

Was passiert, wenn veraltete Bahnhöfe zügiges Reisen behindern, kann ich an zwei eigenen Beispielen aufzeigen:

Die Tage bin ich mit dem ICE von Essen nach Freiburg gefahren. In Köln hielt der Zug nur am Messebahnhof Deutz - und sparte sich damit das zeitraubende Hin und Zurück über die Rheinbrücke in den alten Hauptbahnhof. Dann ging es mit 300 km/h über Westerwald und Taunus nach Frankfurt mit Umsteigen am neuen Flughafenbahnhof. Die mühselig langsame Einfahrt in den Sack-Hauptbahnhof wird auch hier durch Umfahrung vereitelt.

Will ich hingegen von uns in Südbaden z. B. für einen Tagesbesuch auf die Stuttgarter Messe, nehme ich am besten gleich das Auto. Mit dem Zug müsste ich in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart umsteigen und von dort noch 30 Minuten S-Bahn dranhängen. Gingen die Fernzüge von Karlsruhe direkt zur Stuttgarter Messe, würde Bahnfahren wieder Sinn machen.

Und noch ein Satz zu den Protesten gegen das Absägen von einigen Bäumen: Das große Rangierfeld vor dem alten Bahnhof ist eine ökologische Wüste. Hier wird ein neuer Stadtteil mit wesentlich vergrößerten Grünzonen das Stadtzentrum auch ökologisch bereichern.

Rolf Albrecht
     
   
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