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 Despoten-Öl
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 Editorial März 2011 - ergänzt 2023/24
     
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 Februar 2024:

Seit zwei Jahren tobt Putins Angriffskrieg auf die nie gegenüber Russland aggressive Ukraine.


Der Pseudo-Zar aus dem Kreml ist blind versunken im Retro-Traum russischer Großmacht und geht dafür vieltausendfach über Leichen.

Während der ersten Ölkrisen in den 70er-Jahren war ich noch Kind bzw. Jugendlicher. Dem Erdöl geschuldete Kriege und Umweltkatastrophen durchziehen seither die Welt - und nach jedem Aufschrei geht die Masse der Verbraucher zurück an den bequemen Ölhahn, für Heizung, Benzin/Diesel, Kunststoffe.

Auch das u.g. Editorial - nun 13 Jahre alt - ist aktuell wie damals. Putins Krieg wäre ohne seine Milliarden aus Erdgas, Erdöl und Kohle nicht möglich.

Die bittere Wahrheit ist, wir würden auch nach dem Ukraine-Krieg wieder zu bequemen Abnehmern fossiler Energie - wäre da nicht der noch bedrohlichere Klimawandel, der uns weltweit davon abhalten muss.

Rolf Albrecht

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März 2011:
In den arabischen Ländern Nordafrikas herrscht Diktatoren-Dämmerung und in vielen anderen autoritären Regimen kommt zunehmend Nervosität auf. Endlich gehen auch in diesen Ländern die Gespenster von Freiheit und Demokratie um.

Haben wir die Einsparung fossiler Energien in den letzten Jahren zunehmend unter dem Druck der Klimaerwärmung vorangebracht, kommt jetzt wieder die Unsicherheit über die Abhängigkeit von Ölimporten hinzu.

Vom Verkauf des Rohöls bleiben die einseitig strukturierten Exportländer abhängig, egal ob dort ein Despot oder ein Mullah-Regime herrscht. Aber Umbrüche in vielen Ländern gleichzeitig können die Versorgung doch temporär beeinträchtigen.

Vom Weltverbrauch an Rohöl geht nur gut die Hälfte in den internationalen Handel. Die knappe andere Hälfte wird gleich in den Ländern benötigt, die es fördern. Ein Blick auf die Regime der Exportländer legt es offen: je nachdem wie streng man den Maßstab der Demokratiemängel ansetzt kommen +/- 60 % der Exporte aus autoritär regierten Ländern.

Lassen wir es beim Umfang der Ölimporte aus demokratischen Ländern, können wir folglich mit jedem Prozent nicht mehr benötigtem Rohölanteil unsere Despotensubvention mindern.

Wenn wir also detailversessen darüber streiten, welche Autos E10 statt E5 vertragen und wie gut sich das ökologisch auswirkt, sollten wir symbolisch vereinfacht daran denken, die Zapfhähne auch nach Öl-Herkunft zu beschriften. Dann wäre E5 = Despot60 und E10 nur noch Despot55.

Rolf Albrecht
     
   
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