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 Kaltreserve
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 Editorial 1. Quartal 2012

Zwei Wochen strenger Dauerforst, selbst bis in den sonst so milden Südwesten Deutschlands, haben in diesem Winter auch die öffentliche Energiedebatte beeinflusst.

Ganz Osteuropa war im Griff des Frostes, benötigte mehr Erdgas als üblich. Am Ende der Gas-Pipeline nach Süddeutschland kamen 30 % weniger Gas an. Einzelne Großverbraucher mussten Ihre Anlagen drosseln, damit die Privatkunden genug Heizgas hatten.

Der schnelle Ruf nach mehr Pipelines oder lokalen Zusatzspeichern ist aber völlig unwirtschaftlich. Die Antworten reichen von besser Dämmen, über effizientere Haustechnik bis zur systematischen Nutzung von Biogas. Dann ist der nächste Dauerfrost kein Thema mehr.

Beim Strom lautet die mittelfristige Winterlösung "Kaltreserve". Da die wachsende Solarkapazität an kurzen Wintertagen wenig hilft, wurde in Nordbaden für einige Tage ein altes Kohlekraftwerk angefeuert.

Was hier als wetterbedingter Einzelfall erscheint, wird bald zur Stellschraube für systematische Reserven: Nach dem Atomausstieg folgt der Kohleausstieg.

Die regenerativen Energien werden zuerst im Sommer dominieren. Fossile Energien schrumpfen dann zu winterlichen Saison-Kraftwerken, anfangs für mehrere Monate - und final als Kaltreserve, was sowohl dem Klima als auch den globalen Ressourcen zuzumuten ist.

Rolf Albrecht
     
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