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 3 Tote zuviel
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 Editiorial Oktober 2013

Bei einem von Gewinnungssprengungen ausgelösten Kohlendioxid-Ausbruch starben im Kali-Bergwerk Unterbreizbach in Thüringen am 1.Oktober 2013 drei Bergleute in rund 700 Meter Tiefe.

Mehrere Bergleute konnten sich selbst in Sicherheit bringen, vier konnten zügig gerettet werden. Die lebenswichtigen Schutzvorkehrungen haben zumindest teilweise gegriffen. Aber 3 Tote bleiben 3 Tote zuviel.

Anfang Oktober war das Unglück in jeder Zeitung und auf jedem Sender präsent. Dabei ist die Arbeit im Bergwerk hierzulande nicht mehr gefährlicher als in anderen Branchen mit durchschnittlichen Unfallzahlen.

Gefährlicher ist die Baubranche. Gefährlicher ist auch der Weg zur Arbeit und die Heimfahrt: Nach letzter Statistik gab es 2011 in Deutschland 400 Tote bei Wegeunfällen gegenüber 664 Toten während der Arbeit.

Rechnen wir die 664+400 Opfer/Jahr um, kommen wir auf 2,92 Tote pro Tag. Die Toten im Kalibergwerk sind damit nicht mehr als "der übliche Verlust" des täglichen Sterbens in unserer Arbeitswelt. Makaber? Ja, aber die nackte Wahrheit, weil wir auf die vielen normalen Unfälle gar nicht mehr reagieren, nur reflektieren was einen persönlcih betrifft oder von den Medien serviert wird.

Achten wir mehr auf die Beinahe-Unfälle. "Noch mal gutgegangen" gilt nur rückwirkend. Die nächste Gefahrensituation ist nur durch Vorsorge und Vorsicht zu beherrschen.

Rolf Albrecht
   
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Chefredakteur Rolf Albrecht.
(Bild: Edition Professionell)
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