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 Steuergerechtigkeit -
ein erreichbares Ziel?
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 "Beim Geld hört die Freundschaft auf" ist eine altbekannte Redeweise - mit allerdings zweischneidiger Bedeutung:

Einerseits, positiv betrachtet, begründet man echte Freundschaften nicht auf finanziellen Vorteilen und man erhält Freundschaften, indem man sie nicht des Geldes wegen missbraucht.

Umgekehrt zerbrechen Freundschaften oft selbst an ungewollt aufkommenden Geldfragen und viele angebliche Freundschaften sind nur ein finanzielles Zweckbündnis.

Staat und Bürger(innen) brauchen einander in einer funktionsfähigen Demokratie wie gute Freunde, haben aber eine allenfalls durch Auswanderung lösbare Zwangsverbindung. Und während jeder steuerzahlende Bürger nur einer von Millionen ist, verbirgt sich die Identität des Staates hinter einer Vielzahl von weitgehend unpersönlich handelnden Ämtern und Institutionen, wo bei Problemen meist mehrere=niemand verantwortlich ist.
     
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 Steuergerechtigkeit, bzw. die faire Verteilung einer notwendigen Steuer- und Abgabenlast ist im Sinne einer Perfektion leider unerreichbar.

Alle Menschen sind (zum Glück!) nicht gleich, die Lebensbedingungen sind schon im Nachbarort nicht identisch, geschweige denn in der Großstadt, in einem Bergdorf oder auf einer Nordseeinsel. Vom Lottogewinn bis zum schweren Unfall - Millionen von Ereignissen ändern ständig die Ausgangslage für unsere nächste Aktivität. Selbst ein Kleinstaat kann darauf nicht differenziert reagieren.

Obendrein müssen Steuern transparent und handhabbar bleiben - und wir wollen möglichst wenig bevormundet werden, Freiräume haben und nutzen.

Zwischen Bürger und Staat muss es deshalb primär darum gehen, dass die grobe Richtung stimmt, dass sich der Fiskus auf seine notwendigen Hauptaufgaben konzentriert, selbstkritisch bleibt und Härtefälle vermeidet bzw. beseitigt und sich das Volk nicht in Profiteure und Ausgenommene spaltet.

Empfundene Steuergerechtigkeit ist aber dann erreicht, wenn der Einzelne den Eindruck hat, alle müssen ihren ungefähr angemessenen Beitrag leisten und besondere Überbelastungen werden vermieden.
     
   
   
 Steuerflucht, Erhebungslücken, Steuergeldverschwendung, Fehl- und Doppelbesteuerungen, absurde Einzelvorschriften und obendrein Behörden und Gerichte, die offenkundige Fehler nicht beseitigen und sich hinter Formalien verstecken, statt sachgerechte Lösungen zu erzielen. Auch vom groben Ziel sind wir in den letzten Jahren sehr weit entfernt.

Rolf Albrecht
     
   
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