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 Dieseltote = toter Diesel:
Keine Lösung ohne radikal
einzusetzende "Hardware"
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 Kommentar

Was wir wissen, ist die Notwendigkeit des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen, allein wegen dem Weltklima, aber auch weil die fossile Energien nur unter immer kritischer werdenden Umweltrisiken - von der Tiefsee bis zu den Polargebieten - förderbar bleibt und letztlich weil diese endlichen Reserven zum Verbrennen viel zu wertvoll sind.

Schwerer mess- und zählbar sind das gesundheitliche Leid und die Häufigkeit der Todesfolgen durch unsere täglichen Luftverschmutzungen. Die Opfer fallen eben nicht tot neben der berühmten Messstation am Stuttgarter Neckartor um. Sie sterben hustend oder leise in irgendeinem Bett - und auf keinem Totenschein steht Feinstaub oder Stickoxid als Todesursache.
     
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 Ja, die Luft wird nicht nur vom Verkehr, nicht nur von Dieselabgasen belastet. Auch Industrie und Gewerbe müssen mehr saubere und möglichst wenig Energie verbrauchen, Prozesse optimieren, Emissionen vermeiden. Wohn- und Nichtwohngebäude müssen weniger Heiz- und Kühlenergie verbrauchen und auf regenerative Lösungen setzen.

Aber man kann das Diesel-Desaster nicht klein- und nicht wegreden. Die Reduktion akuten Handelns auf Software-Updates durch den sogenannten Dieselgipfel Anfang August 2017 machte aber genau diesen Wiederholungsfehler.

Selbst bei aktiver Schadstoffreduktion werden die Zielwerte der Zulassungen weiterhin um ein mehrfaches überschritten - und unter 10°C bleibt es bei den Abschaltungen, um die Motoren zu schützen. Da bekommt das Fußballzauberwort "Sommermärchen" gleich eine neue, bittere Bedeutung.
     
   
   
 Wenn Dieselfahrzeuge in den nächsten Jahren noch eine zumindest mittelfristige Zukunft haben sollen, müssen zwei Hardware-Lösungen durchgesetzt werden:

Die für die Emissionen entscheidende Adblue-Harnstoff-Einspritzung muss mit optimaler Dosierung manipulationssicher zum Einsatz kommen. Die Reduktion der Einspritzung auf Alibi-Niveau muss ebenso ausgeschlossen werden, wie die umwelt- bzw. gesundheitskriminelle Abschaltung. Missbrauch ist durch häufige, unangemeldete Kontrollen und harte Strafen zu unterbinden.

Daneben muss die motorschützende Kälte-Abschaltung der Emissionsminderung technisch radikal gelöst werden, was ohne neue Erfindungen möglich ist:

Logischerweise kommt Kälte nur durch die Einspritzung und die Zuluft in den Motor. Das kälteempfindliche Adblue wird ohnehin bereits vortemperiert. Auch den Diesel kann man vor der Einspritzung elektrisch betrieben vorwärmen.

Und die Masse der Kälte, die über die angesogene Luft in den Motor kommt, müsste durch eine Art Föhn strömen. Technik die für Haartrockner nur wenige Euro kostet. Baut man einen Wärmetauscher ein, kann die Vorwärmung nach der Kaltstartphase einfach durch die ohnehin im Überschuss vorhandene Motorabwärme erfolgen.

Für die Massenproduktion bei Neuwagen ist kaum vorstellbar, dass eine solche wirksame Lösung, gegenüber bisherigen Euro-6-Techniken mehr als wenige Hundert Euro kostet.

Nachrüstungen dürften wegen der zusätzlichen Montagezeit mindestens das doppelte kosten, noch mehr bei Fahrzeugen die bisher gar kein Adblue haben.

Aber wer wieder über "Clean Diesel" reden will, kommt um vergleichbar wirksame Hardware nicht herum.

Rolf Albrecht
     
   
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