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 150 Jahre Bardusch: Mit der
Erfahrung von 5 Generationen
durch ein besonderes Jubiläum
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 2021 wurde der Textildienstleister Bardusch 150 Jahre alt. Selbstverständlich hatten sich alle Verantwortlichen das Jubiläumsjahr anders vorgestellt – und gewünscht. Denn die Corona-Pandemie 2020 und deren Auswirkungen hatten auch Bardusch und seine Mitarbeiter getroffen.

Eines hatte sich jedoch gezeigt: Das Unternehmen steht selbst in dieser herausfordernden Zeit solide da und das Tätigkeitsfeld von Bardusch hat Zukunft.


Ein kurzer Blick in die Statistiken zeigt, dass es etwas Besonderes ist, wenn ein Betrieb 150 Jahre existiert: Das Durchschnittsalter aller deutschen Unternehmen liegt einer umfassenden Bankenstudie aus dem Jahr 2017 zufolge bei etwas mehr als 16 Jahren. Älter als 100 Jahre sind nur etwa 8 % der Betriebe. Noch ältere wurden statistisch nicht separat aufgegliedert – vermutlich, weil es so wenige sind.

Zwei Weltkriege, Wirtschaftsaufschwung, mehrere Wirtschaftskrisen, die Spaltung und Wiedervereinigung Deutschlands, die Globalisierung und die Digitalisierung: Das alles hat das Unternehmen Bardusch durchlebt und letztlich zu dem gemacht, was es heute ist.

Von der Wäscherei zum
modernen Dienstleistungsunternehmen


Aus den Anfängen einer kleinen Wäscherei hat sich Bardusch inzwischen zu einem europaweit tätigen Unternehmen entwickelt, das umfassende Serviceleistungen im Textilbereich anbietet.

Ziel für die Zukunft ist es, auch weiterhin als Textildienstleister tätig zu bleiben, denn die Verantwortlichen von Bardusch sind sich sicher, dass dieses Geschäftsfeld – das Bereitstellen und die Pflege von Berufskleidung und Wäsche – ein Servicepaket ist, das noch an Bedeutung gewinnen wird.

Zur Bardusch-Gruppe zählten im Jubiläumsjahr Wäschereien in sechs europäischen Ländern. Insgesamt erwirtschafteten die etwa 3.500 Bardusch-Mitarbeiter einen Umsatz von 314 Mio. €.

Organisches Wachstum und Zukäufe

Bardusch ist in allen bisher bedienten europäischen Ländern auf Wachstumskurs, Akquisitionen sind ins Auge gefasst. „Natürlich ist Bardusch abhängig von der allgemeinen Marktentwicklung, aber prinzipiell sehen wir Wachstumschancen in allen Branchen, in denen wir aktiv sind“, beurteilt CFO Oliver Kuck die Perspektiven für Bardusch.

Und er ergänzt: „Durch unser breites Spektrum an Textildienstleistungen für die unterschiedlichsten Wirtschaftsunternehmen, für Handwerk, Gastronomie und Hotellerie, aber auch Kliniken, Labore und Pflegeheime, können wir Umsatzrückgänge in einzelnen Segmenten relativ gut kompensieren. Durch das umfassende Portfolio weist Bardusch eine hohe Resilienz auf.“

Zugute kommt dem Unternehmen auch, dass es mit seinen Betrieben in sechs europäischen Ländern regional präsent ist und somit die Nähe zu den Kunden hat. Dadurch können die Mitarbeiter vor Ort schnell und spezifisch auf veränderte Wünsche oder Anforderungen reagieren.

Die Schwierigkeiten bzw. Ausfälle im Hotel- und Gastronomiebereich hatten Bardusch getroffen: In diesen Branchen gingen die Aufträge infolge der Pandemie bekanntlich wesentlich zurück und für einige Betriebsteile musste Bardusch Kurzarbeit beantragen.

Systemrelevante Dienstleistungen

Im Krisenjahr 2020 waren zertifizierte Wasch- und Desinfektionsprozesse für viele Unternehmen wichtiger denn je. Hohe Hygienestandards sind für einige Branchen existenziell geworden und das Outsourcing von Servicetätigkeiten liegt im Trend.  Auch Kliniken, Pflegeheime und Rettungsdienste beauftragen hierfür in immer größerem Umfang Spezialisten.

Bei der Bewältigung seiner Aufgaben hat es Bardusch sehr geholfen, dass die Geschäftstätigkeit des Unternehmens als ‚systemrelevant‘ eingestuft und anerkannt wurde. Das heißt, die Textildienstleistungen sind unverzichtbar für die Versorgung von Gesundheitswesen und Industrieunternehmen, z. B. in der Lebensmittelwirtschaft.
   
  
 
 
 
 
 
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Die Bardusch-Geschäftsfürer Mathias Göhrig, Oliver Kuck, Wolfram Rees und Andreas Holzer (von links).
 
 
 
 
 
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Die Bardusch-Gesellschafter Christina Bardusch-Haupt und Carl-Matthias Bardusch.
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 Wachstumsmarkt Reinraum

Mit seinen verstärkten Aktivitäten im Bereich Reinraum und mit der Eröffnung des sechsten Reinraums im Jahr 2020 hat Bardusch die Weichen gestellt, um einen interessanten Zukunftsmarkt rasch erschließen zu können. Denn für hochtechnisierte Unternehmen ist Reinraum entscheidend, weil für ihre Produktionen und Produkte neben hoher Hygiene-Anforderungen an die Mitarbeiter auch ‚Partikelfreiheit’ sichergestellt sein muss.

Eine solche Partikelfreiheit fordern beispielsweise Kunden aus Pharmaindustrie und Lebensmittelwirtschaft, Unternehmen aus der Elektronik-, Optik-, Feinmechanik- oder Biotechnologie-Branche.

Sämtliche Prozesse bei Bardusch sind so gestaltet, dass die aufbereiteten Textilien keinerlei Schmutz- oder Stoffpartikel aufweisen und die Mitarbeiter in hochsensiblen Bereichen die Gewissheit haben, dass ihre Produkte vor Umwelteinflüssen und Reinfektionen jeglicher Art geschützt sind.

Gesunder Mittelstand

Das Unternehmen ist in einem internationalen Markt aktiv. „Unser Vorteil ist die mittlere Größe des Unternehmens – quasi im oberen Mittelfeld“, erläutert Andreas Holzer, COO Europe. „Wir sind groß genug, um Konzernen oder anderen Großkunden entsprechende Volumina anbieten zu können. Aber andererseits sind wir noch ‚überschaubar‘ und als Familienunternehmen flexibel genug, um unsere Kunden individuell bedienen zu können.“ Er ist sich sicher: „Menge ist nicht alles, der Servicegedanke zählt.“

Bardusch hat in den vergangenen Jahren viel investiert, um sich bestmöglich auf die Anforderungen der Zukunft einzustellen. Nicht nur die Entwicklung der Wettbewerbssituation, auch gesellschaftliche Trends haben die Verantwortlichen analysiert und bei der strategischen Planung der künftigen Geschäftstätigkeit berücksichtigt.
   
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Moderne Reinraum-Infrastruktur im Bardusch-Betrieb Mülheim-Kärlich.
   
   
 Vielfältige Herausforderungen
für Mensch und Technik


Oliver Kuck betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig moderne Technologien, Transformation und Digitalisierung für Bardusch sind: „Zum einen sind Unternehmen wie wir gefordert, effiziente und trotzdem serviceorientierte Arbeitsabläufe zu gewährleisten. Hier haben wir den Wandel geschafft: Die notwendigen Investitionen haben wir getätigt, die Aufgabenschwerpunkte ‚Digitalisierung der Geschäftsprozesse‘ und ‚Optimierung der Logistik‘ setzen wir zurzeit gemeinsam mit den Mitarbeitern um. Zum anderen gilt es, frühzeitig auf veränderte Kundenmärkte und -wünsche zu reagieren. Um die Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen, investieren wir zudem viel in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen“.

Bei der Kundenorientierung lauten die Stichworte ebenfalls ‚Digitalisierung‘ und ‚neue Wege der Zusammenarbeit‘. „Insgesamt gehen wir von einer steigenden Nachfrage, vor allem nach hygienisch einwandfreien Textilien und Bedarfsgegenständen aus. Auf den Wandel der Märkte in Europa haben wir uns rechtzeitig vorbereitet.“, erläutert Andreas Holzer die Ausrichtung des Unternehmens.

Langfristige Entscheidungen
und rasches, flexibles Handeln


Bei allen dynamischen Veränderungen ist Bardusch seinen Wurzeln treu geblieben. Das managergeführte Unternehmen ist bis heute im Familienbesitz und wird aktuell durch die fünfte Generation repräsentiert:

Christina Bardusch-Haupt und Carl-Matthias Bardusch steuern seit zehn Jahren als Gesellschafter und Aufsichtsrat-Mitglieder die Geschicke des Unternehmens. 150 Jahre nach seiner Gründung steht Bardusch insgesamt solide und gesund da und ist in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser unterwegs.

Die Mitarbeiter von Bardusch können sicher sein, dass das Unternehmen in Familienhand bleibt und die Entscheidungen über wirtschaftliche Fragen – im Sinne der Familientradition – grundsätzlich auf Langfristigkeit angelegt sind.

„Wir möchten, dass Bardusch als Garant für individuelle, professionelle Lösungen und als wichtiger Dienstleister in Europa selbstständig bleibt. Dieser Stil beinhaltet rasches Handeln und kurze Entscheidungswege“, fasst Carl-Matthias Bardusch die Unternehmensphilosophie der Familie zusammen. Und er ergänzt:

„Für die Zukunft wünschen wir uns, dass Bardusch seine ‚familiäre Seele‘ behält. Es sind die Menschen, die Bardusch über viele Jahre – manchmal ein Berufsleben lang – begleitet, unterstützt und getragen haben. Sie haben letztlich aus Bardusch gemacht, was das Unternehmen heute ist. Dafür danken wir ihnen von Herzen.“

Trotz aktuell komplizierter Zeiten blicken Gesellschafter und Mitarbeiter optimistisch in die Zukunft.
   
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Sortieranlage im Heilbronner Bardusch-Betrieb.
   
   
 Historie: Von der Wäscherei
zum modernen Textildienstleister


1871: Gründung der Wäscherei Bardusch. Erste Kunden sind Angehörige der damaligen Militärschule in Ettlingen.

1894: Eintrag in die Handwerksrolle.

1937: Gründung eines Zweigbetriebes in Ludwigshafen/Mannheim.

1950: Beginn der Entwicklung zum Vollservice.

1964: Gründung der 1. Niederlassung im Ausland: Aare AG-Textil-Leasing in der Schweiz, Brugg (Kanton Aargau).

1965: Einführung der Mietdienste mit spezialimprägnierten Schmutzfangmatten und Staubmopps.
Beginn des Berufskleider- und Wäsche-Leasings.

1969: Gründung der Bardusch SA in Yverdon (Westschweiz).

1971: Einführung des Fullservice für Krankenhäuser.

1976: Eröffnung der Wäscherei in Heilbronn.

1993: Gründung der Bardusch S.a.r.l. in Frankreich mit Firmensitz in Niedermodern, Elsass.

1994: Eröffnung der Wäscherei Soltau.

1996: Eröffnung des Standorts Eisenach.

1997: Eröffnung der Betriebsstätte Rheinfelden, Schweiz.
Eintritt in den spanischen Markt.

1998: Gründung von Bardusch Polska Sp.zo.o. in Polen.
Das Textilpflegeunternehmen Purotex wird Bardusch Dresden.

1999: Bardusch eröffnet in Ungarn die erste Betriebsstätte in Mosonmagyaróvár.
Neue Betriebsstätte der Bardusch Polska Sp. z.o.o. in Prudnik (Polen) eingeweiht.

2000: Übernahme der Rattmann GmbH & Co. KG in Geldern.

2001: Ausbau der Geschäftstätigkeit mit dem Standort in Siedenburg.
Erwerb der Wäscherei Annelie in Hochdorf-Assenheim.
Bardusch baut Aktivitäten in Frankreich mit dem Standort Cambrai aus.
Bardusch übernimmt die Blanchisserie Centrale SA, Sierre, Schweiz.

2004: Ausbau der Aktivitäten am Standort Erfurt – Schwerpunkt sterile Krankenhauswäsche.
Beginn der Reinraum-Aktivitäten.
Bau des Zentrallagers in Bischwiller, Elsass.
Übernahme der Zentralwäscherei Basel.

2005: Integration der WGS GmbH, Ludwigshafen.

2006: Übernahme Wematex in Berlin-Falkensee als Bardusch-Niederlassung.

2007: Eröffnung des Standorts Neumünster.
Gründung einer Wäscherei in Torun, Polen.

2008: Übernahme der Nordwäscherei Ludwig Krist GmbH in Augsburg.

2011: Erweiterung des Standorts Ettlingen um den Neubau des Bewohnerwäschezentrums.

2017: Einstieg in die Reinraum-Aktivitäten in Thun, Schweiz.

2018: Neuer Standort in Bochnia, Polen.

2020: Eröffnung des neuen Standorts in Mülheim-Kärlich mit Schwerpunkt Reinraum-Kleidung.

2021: Das Unternehmen feiert 150 Jahre Bestehen!
   
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Hemden bügeln in den 60er Jahren.
 
 
 
 
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Die Hemden der preußischen Offiziere wurden zu Beginn auf Wäscheleinen getrocknet.
(Bilder: Bardusch)
   
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