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 Tiefgaragen-Gründach:
Großes Kino - ohne Staunässe
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 Die städtebauliche Entwicklung und Begrünung des angrenzenden Grunwaldzki-Platzes war ein wichtiger Aspekt beim Neubau des Gdynia Filmzentrums.

Dabei waren potenzielle Probleme mit Hangwasser durch den benachbarten Stadthügel zu berücksichtigen. Eine leistungsfähige Schutz- und Dränbahn mit zusätzlicher Wasserspeicherfunktion löste diese Probleme und brachte die Bepflanzung auch durch heiße Sommer.


Die polnische Stadt Gdynia (Gdingen) an der Danziger Bucht ist nicht nur ein wichtiger Hafen und Werftenstandort, sondern auch ein kulturelles Zentrum mit vielen Architekturdenkmälern.

Als „weiße Stadt“, „Fenster zur Welt“ und „Symbol des wiedererstandenen Polens“ erlebte die Stadt zwischen den beiden Weltkriegen ihren Aufschwung und erlangte sowohl wirtschaftliche als auch militärische Bedeutung.

Als eine der wenigen Städte weltweit wurde sie von Grund auf im Stil der Moderne erbaut. Noch heute ist der vom Bauhaus inspirierte Baustil an vielen Gebäuden erkennbar. Seit den 1970er Jahren ist Gdynia auch die Heimat der polnischen Filmfestspiele und seit 2010 der Standort einer renommierten Filmschule zur Ausbildung im Fach Regie. Die Gdynia Film School bildet den Kern des neuen Filmzentrums, das 2015 am Grunwaldzki-Platz eröffnet wurde.

Der Neubau integriert neben der Filmschule auch ein Studiokino, eine Kunstgalerie mit dem Themenschwerpunkt Film und Kino sowie ein Restaurant und Café. Das Angebot richtet sich sowohl an professionelle Filmemacher als auch an kinobegeisterte Amateure.

Und mit seinem Standort im Herzen der Stadt, nur wenige hundert Meter entfernt von Stadtstrand und Stadthafen, sollte das neu gestaltete Gelände auch zum Erholungsgebiet für alle Bürger und Besucher der Stadt werden.

Dass das Ensemble alle diese Anforderungen erfüllt und zudem durch „hervorragende Ausführungsergebnisse“ überzeugt, bestätigt die Auszeichnung als „Bauwerk des Jahres 2015“, die dem Architekturbüro Arch-Deco für dieses Projekt vom Polnischen Verband der Bauingenieure und -techniker in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Infrastruktur und Entwicklung und dem Generalamt für Baukontrolle verliehen wurde.

Ein wichtiger Aspekt war die städtebauliche Entwicklung des Grunwaldzki-Platzes und in diesem Zusammenhang auch die Begrünung der unter dem Platz entstandenen Tiefgarage.

Ein besondere Herausforderung stellte dabei die Lage des Grundstücks in unmittelbarer Nähe zu Kamienna Góra dar - ein Ortsteil auf dem gleichnamigen Moränenhügel, dessen höchster Punkt 52 m über dem Meeresspiegel liegt. Vor allem im Frühjahr und im Herbst ist deshalb mit einem vermehrten Anfall von Oberflächenwasser zu rechnen, das vom Hügel herunter auf die begrünten Flächen läuft.

Um dies an der Oberfläche und in der Abdichtungsebene des Gründach-Aufbaus sicher abzuleiten und die Pflanzen vor schädigender Staunässe zu schützen, sollte eine hoch leistungsfähige Schutz- und Dränschicht verlegt werden.

Als kombinierte Drän-, Wasserspeicher- und Filterschicht wurde Delta-Floraxx Top eingesetzt. Möglich wird diese Mehrfachfunktion durch die spezielle Form der 20 mm hohen Noppen. Sie bieten eine Dränagekapazität von ca. 10 l/s.m; gleichzeitig können die Noppen bis zu 7 Liter/m² Wasser speichern. Überschüssiges Wasser wird über eine Perforation der Bahn nach unten und von dort im Kanalnetz der Noppenstruktur abgeleitet. Pflanzenschädigende Staunässe wird so sicher vermieden. Das aufkaschierte Filtervlies verhindert dabei dauerhaft das Zuschlämmen der Dränage.

Dass der Einsatz der Bahn als Wasserspeicher und hoch leistungsfähige Dränschicht sich bewährt hat, zeigte ein Besuch im Sommer 2021. Weder der heiße Sommer 2019 noch regenreiche Herbst- und Wintermonate konnten den begrünten Flächen etwas anhaben.

Der umgestaltete Grunwaldzki-Platz ist zu einer grünen Oase mitten in der Stadt geworden. Und die ebenfalls im Rahmen des Projektes erbaute Konzertmuschel mit integrierter Gastronomie hat sich ebenso zum Anziehungspunkt entwickelt wie die neu installierte Seilbahn zur Aussichtsplattform auf dem Stadthügel Kamienna Góra. So entstand ein Erholungsraum und ein kultureller Treffpunkt für die Stadtbevölkerung und für viele Touristen.

Eingesetztes Material:
• 5.000 m² Delta-Floraxx Top als Dränschicht und
   Wasserspeicher bei der Begrünung der Tiefgarage
   und der Dachfläche des Filmcenters
• 2.000 m² Delta-EQ Drain als Schutz- und Dränschicht
   unter begehbaren Flächen
• 200 m² Delta-MS Drain als Schutz- und Dränschicht
   unter der Zufahrt zur Tiefgarage
   
   
 
 
 
 
 
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Schutz- und Dränbahn Delta-Floraxx Top mit zusätzlicher Wasserspeicherfunktion.
 
 
 
 
 
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Die städtebauliche Entwicklung und Begrünung des Grunwaldzki-Platzes war Teil des Projektes. Dabei waren potenzielle Probleme mit Hangwasser durch den unmittelbar abgrenzenden Stadthügel zu berücksichtigen
 
 
 
 
 
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Auch die Extensivbegrünung auf dem Dach des Filmzentrums hat sich prächtig entwickelt.
 
 
 
 
 
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Der Patio-Bereich unterhalb des Filmcenters mit seinem im Sommer viel genutzten Sonnendeck. (Bilder: Dörken)
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