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 Neubau für Wiener Schule:
Metallfassade mit Durchblick
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 Beim Erweiterungsbau auf einem Schulcampus im 12. Wiener Bezirk kam hinter einer Metallfassade eine farbige Fassadenbahn zum Einsatz.

Deren leuchtender Blauton verleiht der Lochblechstruktur räumliche Tiefe und erzeugt - je nach Lichtverhältnissen - wechselnde optische Effekte.


Zentrale Standorte für Schulen und andere Bildungseinrichtungen sind in dicht verbauten, stark wachsenden Innenstädten ein rares Gut. Manchmal bietet sich jedoch die Gelegenheit, auf bestehenden Grundstücken nachzuverdichten. Ein Beispiel dafür ist der Erweiterungsbau auf dem Gelände der Berufsschule Längenfeldgasse im 12. Wiener Bezirk.

Dabei entstand eine Ganztagesvolksschule für 425 Kinder, eine Berufsschule für das Gastgewerbe und eine weitere für Handel und Administration, in denen insgesamt 620 Auszubildende unterrichtet werden können. Dazu kommen ein Kreativ- und Sportbereich für die Ganztagesvolksschule, eine Übungsfirma und ein Bistro für die Berufsschulen sowie weitere gemeinsam genutzte Bildungsräume und Frei- und Dachflächen mit Spiel-, Lern- und Erholungsbereichen.

Das architektonische Konzept wurde von der PPAG architects ztgmbH, Wien, entwickelt, die für ihren Entwurf den ersten Preis in dem EU-weit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb der Stadt Wien erhielt. Das Ensemble besteht aus einem zweigeschossigen Sockelgebäude, das im Erdgeschoss den Eingangs- und diverse Funktionsbereiche beherbergt.

Im ersten Stock befinden sich die vier Cluster der Volksschule. Auf einem Teilbereich dieses Sockelgebäudes baut ein viergeschossiger, stark strukturierter Gebäuderiegel auf, der an die bestehende Berufsschule anschließt und die Bildungsräume für die beiden Berufsschulen bereitstellt.

Auf den verbleibenden freien Dachflächen entstanden Spielbereiche, Terrassen zum Erholen und sogar ein Gemüse- und Kräutergarten für die Azubis der Berufsschule für das Gastgewerbe.

Fassade mit optischer Wirkungsvielfalt

Das Gebäude wurde in einfacher Stahlbeton-Bauweise errichtet; große Teile der vertikalen Tragstruktur wurden als vorgefertigte Bauteile für Schnellbauweise geplant. Die Fassade besteht aus vorgefertigten Leichtbauelementen, die mit Lochblechen verkleidet wurden.

„Die Materialien vermitteln nach innen und außen zwischen Denkfabrik und Zuhausegefühl und stehen für zeitgemäßes Lernen. Harte und weiche Oberflächen […] schreiben die Ambiguität und die Übergänge des Raumes weiter“, so der Entwurfsverfasser in seiner Projektbeschreibung. Auch die sehr sachlich anmutende Metallfassade steht in einem spannungsvollen Kontrast zu der dahinter verlegten hellblauen Fassadenbahn.

Die für diesen Einsatz eigens in einem Sonderfarbton gefertigte Delta-Fassade Color Plus von Dörken, erzeugt eine dreidimensionale Tiefenwirkung und durchbricht spielerisch die coole Lochblech-Ästhetik. Je nach Betrachterstandpunkt und Lichtverhältnissen überzeugt die Fassade durch ihre eindrucksvolle optische Wirkungsvielfalt. Beim Wechsel von diffusem Licht zu direkter Sonneneinstrahlung wandelt sich das Erscheinungsbild ebenso wie bei veränderter Betrachterperspektive.

Sicherer Langzeitschutz

Die blaue Fassadenbahn überzeugt jedoch nicht nur durch ihr ästhetisches Potenzial, sondern vor allem auch durch ihre technischen Eigenschaften als wasser-, schlagregen- und winddichte Schutzschicht für die dahinter liegende Konstruktion.

Das Material besteht aus einem hochreißfesten Polyestervlies mit wasserdichter Spezialbeschichtung, die eingedrungenes Regenwasser in einer Art Lotus-Effekt schnell ableitet. Die besonders homogene Vliesstruktur mit hoher Faserdichte sorgt für eine hohe Festigkeit und einen deutlich höheren UV-Schutz.

Mit einem sd-Wert von ca. 0,02 m schützt die Membran die Dämmschicht gegen Feuchtigkeit von außen, gewährleistet aber gleichzeitig eine optimale Dampfdurchlässigkeit für Raumnutzungsfeuchte, die von innen in die Konstruktion eindringt.

Eingesetzt wurden ca. 4.700 m² Delta-Fassade Color Plus im Sonderfarbton Hellblau (NCS 0540-B10G) mit Systemzubehör.
   
   
 
 
 
 
 
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Der Erweiterungsbau auf dem Schulcampus an der Längenfeldgasse ist als differenzierter Baukörper angelegt. Er beginnt in den ersten beiden Geschossen als kompakte Platte und löst sich in den oberen Etagen zu einem stark strukturierten Riegel auf.
 
 
 
 
 
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Auf dem Dach des Sockelgebäudes sind diverse Freiflächen entstanden - mit Terrassen zum Erholen, mit Spielbereichen und sogar mit einem Gemüse- und Kräutergarten.
 
 
 
 
 
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Hinter der Metallfassade wurde eine blaue Fassadenbahn verlegt, die der Lochblechstruktur deutlich mehr Tiefe verleiht. (Bilder: Dörken)
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