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 Bauartgenehmigungen für Kunststoff-Rohrleitungssystem
bieten flexiblen Brandschutz
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 Die Stockwerksverteilung einfach von der Rolle verlegen – aufgrund dieser Flexibilität haben sich auf der Etage Mehrschichtverbundrohre für die Trinkwasser- und Heizungsinstallation durchgesetzt.

Auf der Baustelle zeigt sich jedoch: Wie flexibel ein Rohrleitungssystem in der Praxis wirklich ist, hängt von mehr ab als von der Biegsamkeit des Rohres. Denn genauso wichtig ist, wie ein Rohrleitungssystem gemäß den Brandschutzanforderungen abgeschottet werden kann und welche Komponenten dazu verbaut werden dürfen.

Darüber entscheiden die Anwendbarkeitsnachweise der Hersteller. Viega hat dafür einige weitere praxisgerechte Installationsvarianten mit dem Kunststoff-Rohrleitungssystem Raxofix geprüft.


Rohrleitungen aus Kunststoff nehmen beim Brandschutz eine Sonderrolle ein, da sie brennbar sind. Bei Versorgungsleitungen dominiert die Installationsvariante von Kunststoffrohrleitungen auf der Etage und Metallrohrleitungen im Strang. Diese Kombination von nicht brennbaren und brennbaren Rohrleitungswerkstoffen wird vom Deutschen Institiut für Bautechnik (DIBt) als Mischinstallation bezeichnet.

Durchdringen Mischinstallationen Brandabschnitte – beispielsweise Geschossdecken – ist für die Abschottung eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) als Anwendbarkeitsnachweis erforderlich. Das bedeutet: Die Abschottung darf nur aus Bauteilen bestehen, die in der aBG explizit genannt sind.

Zu Abschottungen anderer Systeme, wie Abwasser- oder Lüftungsleitungen, sind Mindestabstände einzuhalten, wenn keine geprüften Kombinationen im Anwendbarkeitsnachweis genannt sind. Das verkompliziert die Schachtbelegung.

Viega erweitert daher ständig seine Prüfungen mit dem Ziel, die Bauartgenehmigung Z-19.53-2258 „Viega Mischinstallation Versorgung“ zu ergänzen. Das sorgt für mehr Flexibilität und Sicherheit auf der Baustelle.

Einfache Abschottung von Mischinstallationen

Die einfachste Installation von Trinkwasser- und Heizungsverteilungen auf der Etage ist der Abzweig vom Steigestrang per T-Stück. Für das Kunststoffrohr Raxofix bietet die aBG eine wesentliche Vereinfachung und damit einen wirtschaftlichen Vorteil: Das Abschottungssystem Viega Mischinstallation kommt im Deckendurchbruch komplett ohne Spezialbrandschutzschalen aus. Es können handelsübliche Dämmschalen verwendet werden.

Statt der allgemein üblichen langen Streckendämmungen reichen am Anschluss der Stockwerksleitung zudem sehr kurze Dämmstofflängen. Sie sind in der Regel lediglich 50 mm lang und müssen die metallischen Bauteile der abzweigenden Rohrleitung überdecken. Das gilt unabhängig davon, wo die Stockwerksleitung angebunden ist. Diese einheitliche und sehr einfache Ausführung, egal wo der Übergang installiert wurde, unterstützt den Fachhandwerker in der oft komplizierten Baupraxis und bietet eine hohe Sicherheit bei der Abnahme.

Abschottung von Strangleitungen
aus Metall variantenreicher


Das Brandschutzsystem von Viega sieht für Abschottungen die Mineralwollschale Rockwool 800 mit mindestens 20 mm Dämmdicke vor. In der Deckendurchführung kann das gleiche Material genutzt werden, wie für die übliche Streckendämmung.

Zusätzlich zur Rohrschale Rockwool 800 hat Viega inzwischen auch zahlreiche weitere Dämmstoffe erfolgreich geprüft, wie die Lamellenmatte Rockwool Klimarock und Rohrschalen von weiteren Herstellern wie Paroc, Isover und Steinbacher (siehe Tabelle).

Für den Steigestrang schließt die aBG die Rohrleitungssysteme

• Profipress (Kupfer),
• Sanpress Inox und Temponox (Edelstahl),
• Prestabo (verzinkter Stahl)
• und Megapress (Stahl)

ein. Die Bauartgenehmigung Z-19.53-2258 erlaubt Übergänge auf Raxofix als Stockwerksleitung von 16 bis 32 mm.

Abschottung als durchgängiges Rohrleitungssystem

Bei Kernsanierungen zur Umnutzung von Gebäuden werden in die bestehenden Schächte bevorzugt biegsame Kunststoffrohre eingezogen. Das vereinfacht zwar die Installation bei engen Bauräumen erheblich, macht allerdings die Abschottung oft komplizierter. Auch hier sind die Anwendbarkeitsnachweise sehr praxisgerecht: Das Prüfzeugnis P-2400/003/15-MPA BS schließt die Installation von Raxofix bis zum Außendurchmesser von 63 mm im Nullabstand untereinander und zu anderen Brandschutzsystemen ein.

Viega prüft vor diesem Hintergrund kontinuierlich die Kombination des eigenen Brandschutzsystems mit denen anderer führender Hersteller. In diesen Fällen spielen Mindestabstände keine Rolle mehr. Welche Fremdsysteme in die aBG von Viega bereits aufgenommen wurden und zu welchen Systemen der Nullabstand möglich ist, kann im Internet abgerufen werden. Dazu hat Viega einen praktischen Brandschutz-Konfigurator für die Schachtbelegung online gestellt (brandschutz.viega.de).

Somit sind Planer und Fachhandwerker in puncto Brandschutz mit Raxofix bei Mischinstallation ebenso auf der sicheren Seite wie im Schacht.
   
   
 
 
 
 
 
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Die Verwendung von Mineralwolle nicht nur als Streckendämmung, sondern auch für die Abschottung sowie die vielfache Aufhebung von Abstandsregeln im Schacht zählen zu den Vorteilen des Brandschutzsystems. Das schließt auch Mischinstallationen ein, für die eine allgemeine Bauartgenehmigung erforderlich ist.
 
 
 
 
 
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Das Brandschutz-System "Mischinstallation Versorgung“ kann im Nullabstand untereinander und zu Abschottungen aus dem Prüfzeugnis
P 2400/003/15-MPA BS installiert werden: (1) Hauptleitung Metallrohrsystem, (2) Einsteckstück innerhalb der Isolierung,
(3) Anschlussleitung aus Raxofix ≤ 32 mm, (4) Mineralfaserschale Rockwool 800 Dämmdicke d ≥ 20 mm, (5) Restspaltverschluss.
 
 
 
 
 
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Geprüfte Dämmstoffe für die Brandabschottung der Rohrleitungssysteme.
(Bilder und Tabelle: Viega)
   
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