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 Energiewende-Kurzkommentare
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 11. November 2023:
Laut aktueller Statistik des Bundesverbandes der Heizungsindustrie (BdH) wurden dieses Jahr in Deutschland bis inkl. September 1.048 000 Heizungen neu installiert - eine Boom-Zahl wie zuletzt in den 90er-Jahren. Lichtblick für die Energiewende sind dabei allerdings nur enthaltene 295.500 Wärmepumpen (+86 %). Dominant sind 625.000 (+38 %) "gasbasierte" Geräte. Auch wenn viele davon mit Biogas betrieben werden könnten, teils auch als "Wasserstoff-ready" beworben werden, sind es faktisch fossile Verbraucher die mit Erdgas das Klima schädigen und bis heute Kriegstreibern wie Putin die Kassen füllen. Passend dazu gibt es globale Hochrechnungen, die davon ausgehen, dass die wichtigsten Förderländer von Kohle/Erdöl/Erdgas bis ins nächste Jahrzehnt ihre Fördermengen nicht senken sondern erhöhen, das 1,5°-Ziel des Pariser Klimaabkommens systematisch ignorieren. Die Wetterdaten der letzten Monate zeigen uns hingegen, dass wir das 1,5°-Ziel nicht irgendwann sondern schon jetzt reißen. alb

7. Juli 2023:
Trotz deutlicher Ablehnung durch Lokal- und Landespolitik, begründet mit Naturschutz und Tourismus, hat der Bundestag jetzt doch das umstrittene LNG-Terminal auf der Insel Rügen beschlossen. Da erst eine Anschlusspipeline zum Festland gebaut werden muss, wird es nicht kurzfristig verfügbar - und die Speicher für den nächsten Winter sind ohnehin bald wieder voll. Dass hier eine fossile Überkapazität entsteht, die bei sinkender Erdgasnutzung ggf. nie jemand braucht, ist deutlich zu befürchten. alb

24. Juni 2023:
Die Niederlande haben bekanntgegeben, dass sie den im Vorjahr wegen der kriegsbedingten Gasmangellage verschobenen Ausstieg aus der Erdgasförderung nun zum Oktober 2023 vollziehen werden. Grund sind neben dem gewollten fossilen Ausstieg aber besonders die vielen Mini-Erdbeben rund um die Gasfelder bei Groningen, die seit Jahren tausende Gebäude beschädigen, weil diese in der sonst erdbebenfreien Region nicht auf diese Sonderbelastung ausgelegt sind. Im Umfeld der kleineren norddeutschen Gasfelder ist dieses Problem ja ebenfalls bekannt - und ein Grund mehr auf Erdgas zu verzichten. alb

15. April 2023:
Mit dem heutigen Abschalten der letzten AKWs in Deutschland wurde ein Kapitel der Energiewende geschlossen. Gegen den Klimawandel hilft dieses Ende eines Sicherheitsrisikos natürlich nichts - da müssen wir weiter bei den erneuerbaren Energien Tempo machen. Daneben wird uns der Rückbau der Atomkraftwerke noch auf Jahre als Arbeitsschutzthema bleiben. Und die ungeklarte Endlagerung wurde ja bereits so auf die lange Bank geschoben, dass wir es faktisch unseren Kindern und Enkeln überlassen. alb

1. April 2023:
Wie wird der Ausstieg aus fossilen Heizungen ab 2024 geregelt? Trotz tagelanger Koalitionsdebatten ist vieles unklar. Biomasse (Holz; Pellets) steht ungeklärt im Raum, obwohl diese besonders in den kältesten Wintermonaten im ländlichen Raum große Bedeutung hat und definitiv nachwachsend und CO2-neutral ist. Finanzierbarkeit kann man über klare Ansprüche auf günstige Kredite sicherstellen. Beendet der Staat den Unsinn künstlich überhöhter Strompreise, wird sich jede Wärmepumpe schnell amortisieren. Freibriefe für "Wasserstoff-Ready"-Gasheizungen müssen unterbleiben, da kein Wasserstoff dazu verfügbar ist. Nur wer die Belieferung mit Wassrstoff nachweisen kann, mag eine Ausnahme rechtfertigen. alb

25. März 2023:
Die Freunde klassischer Verbrennermotoren freuen sich über die erreichte Ausnahme, dass in der EU ab 2035 doch noch Verbrenner-PKW neu zugelassen werden dürfen, wenn diese ausschließlich mit aus grünen Strom produzierten e-Fuels angetrieben werden. Im Verhältnis zur Direktnutzung von Strom für E-Autos ist das völlig unwirtschaftlich und damit teuer. Falls solche PKW überhaupt in nennenswerter Zahl gebaut werden, wird deren e-Fuel-Verbrauch unnötig mit deutlich sinnvolleren Anwendungen konkurrieren. alb

20. März 2023:
Auf der Leitmesse ISH in Frankfurt hat sich die Heizungsbranche letzte Woche erstmals nach vier Jahren wieder präsentiert und sich weitgehend als Motor der Energiewende inszeniert. Bei vielen Ausstellern, z. B. Herstellern von Wärmepumpen, war das authentisch. Aber trotz Krieg und kaum überstandener Gaskrise wurden auch Gaskessel beworben und werden in einer Art Schlusspanik massiv verkauft. Diese teils mutwilligen Fehlinvestitionen erinnern an die absurden Hamsterkäufe vor dem Verkaufsende der völlig ineffizienten klassischen Glühbirnen - nur dass die vermeidbare neue Gasheizung dann 20 Jahre teuer und klimaschädlich betrieben wird. alb

24. Februar 2023:
Seit einem Jahr erschüttert der absurd sinnlose russische Angriffskrieg Europa, mit hunderttausenden Toten und Verletzten und globalen Auswirkungen auf die weltweite Energie- und Nahrungsversorgung. Teure und auch ökologisch ineffiziente Ausweichreaktionen haben viel Schaden angerichtet, werden aber inzwischen zum Antrieb einer schnelleren Energiewende, raus aus fossilen Abhängigkeiten. Vieles hängt jetzt davon ab, die diversen bürokratischen Bremsklötze bei Planungen und Genehmigungen zugunsten erneuerbarer Energien abzuräumen. alb

23. Januar 2023:
Nach dem Start des zweiten LNG-Terminals in der Vorwoche in Lubmin ist nun das dritte Schiff zur Einspeisung von LNG ins Erdgasnetz in Brunsbüttel angekommen. Der Plan, die Versorgungssicherheit so schnell wiederherzustellen, geht damit auf. Da aber weitere Terminals folgen sollen, stehen bereits die erwarteten Folgekosten für eine teure Überkapazität im Raum. Wollen wir, vereinfacht gerechnet, binnen 20 Jahren voll aus dem Erdgas austeigen, reden wir über jährlich 5 % weniger Bedarf. Binnen 10 Jahren ist dann die Hälfte des Bedarfs weg - und damit diese Infrastruktur nicht mehr nötig. So gerechnet, kann schon in 5 Jahren, folgend jährlich, ein LNG-Terminal außer Betrieb gehen. alb

14. Januar 2023:
4 Wochen nach dem ersten LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde heute das zweite an der Ostsee in Lubmin in Betrieb genommen. Die sichere Versorgung mit Gas wird damit weiter verbessert und damit auch Druck aus den zu hohen Preisen genommen. Aber es bleibt fossile Energie, die immer dringlicher durch regenerative Alternativen ersetzt werden muss. alb

6. Januar 2023:
Mit Norwegen wurde gestern ein neuer Vertrag geschlossen, um Deutschlands Energieversorgung künftig besser zu sichern. In den nächsten Jahren soll dafür sogar eine Wasserstoff-Pipeline gebaut werden. Das klingt gut, hat aber mittelfristig noch zwei Haken: Umweltfreundlich ist nur Grüner Wasserstoff, den Norwegen noch gar nicht hat und bis dahin die Pipeline für Erdgas und erdgasbasierten Blauen Wasserstoff nutzen will. Und dann finden sich Aussagen zu Kraftwerken, in denen dieser Wasserstoff dann konventionell Strom produzieren soll. Das wird teurer Strom, während die sinnvollere, hochwertigere Nutzung von Wasserstoff für Industrie und Mobilität zwar möglich, aber offenbar nicht fokussiert ist. alb

30. Dezember 2022:
Nach über 10 Monaten absurdem Angriffskrieg von Putin gegen die Ukraine zeigen die von der Politik umgelegten Schalter Wirkung. Auch die Energiepreise normalisieren sich wieder. Im Terminhandel ist Erdgas nicht teurer als vor dem Krieg, was verzögert auch auf die Verbraucherpreise durchschlagen wird. Auch Benzin ist wieder zu vertretbaren Preisen an den Tankstellen zu haben, was auch bald für Heizöl/Diesel zu erwarten ist. Und die Situation wird sich um so schneller weiter entspannen, um so schneller wir alle fossile Energie durch einen maximalen Mix regenerativer Alternativen ersetzen. Ein gutes Ziel für's neue Jahr! alb

17. Dezember 2022:
Das erste LNG-Terminal wurde in Wilhelmshaven heute formell eingeweiht, weitere werden bald folgen. Was hier für die Versorgungssicherheit nötig ist, bleibt aber eine bittere und teure Pille, die wir nur schlucken müssen, weil die konsequente Umsetzung der Energiewende seit vielen Jahren durch politische Kurzsichtigkeit und massiv dagegen agierende Gas/Öl-Lobbyisten ausgebremst wurde. alb

28. November 2022:
Bei den Protestaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" hat sich viel Frust angesammelt. Grund haben sie genug. Das Desaster des Klimawandels rast immer schneller auf uns zu - und die halbe Welt tritt aufs Gas statt auf die Bremse. Rufe nach härteren Strafen sollten wir uns verkneifen. Angeklebte Straßenblockierer kann man wörtlich "ablösen". Kartoffelbrei auf mit Glasscheiben geschützten Gemälden ist eher ein symbolischer Schaden, einen Flughafenzaun kann man reparieren. Was uns steigende Milliarden kostet, sind Hochwasser, Dürren, Stürme, sterbende Wälder. alb

20. November 2022:
COP 22, die Weltklimakonferenz in Ägypten ist vorbei - aber mit einer butterweichen Abschlusserklärung, die den notwendigen Maßnahmen zur Rettung der weltweiten Lebensräume nicht gerecht wird. Ein Fond für Klimaschäden der ärmsten Länder soll kommen, ist aber weder bei Ein- noch bei Auszahlungen definiert. Kohleausstieg ja, aber kein Wort zu Erdöl- und Erdgasausstieg? Die Lobbys der Hauptverursacher haben das 1,5°C-Ziel wieder mal zur theoretischen Marke degradiert. Wieviel Umweltkatastrophen müssen noch - potentiell irreversibel - dazukommen, damit dieser todbringende Blindflug endet? alb

28. Oktober 2022:
Seit heute steht die Abstimmung in der EU, dass Autos und leichtere Transporter, mit Verbrennungsmotor ab 2035 als Neufahrzeuge nicht mehr zugelassen werden, allenfalls als reine E-Fuel-Verbrenner. Da Wasserstoff voraussichtlich nur für große LKW wirtschaftlich wird, ist das jetzt der klare Pfad zur vollen E-Mobilität. Die Autoindustrie samt Zulieferern wird radikal umsteuern und schon in wenigen Jahren wird die Auswahl an Verbrenner-Modellen schrumpfen. An Tankstellen wird wahrscheinlich schon in 10 Jahren mehr Strom als Kraftstoff verkauft. alb

15. Oktober 2022:
Biogas, Windkraftanlagen, Fotovoltaik - quer durch die dringlich auszubauenden regenerativen Energien ächzt die Branche unter einer teils absurden und kostenträchtigen Bürokratie, die Genehmigungen, Bau und Inbetriebnahmen verschleppt. Unter dem Druck der jetzigen Energiekrise sollte das doch beendet werden? Passiert ist wenig, womit weiter betriebsfähige Kapazitäten brach liegen und mit überteuertem Erdgas ersetzt werden. Muss erst ein Blackout im Winter kommen, um diesen Irrsinn zu beenden? alb

26. August 2022:
Das Pokerspiel um Versorgungsangst und überhöhte Gaspreise ist Putin so wichtig, dass er das absichtlich nicht in die Pipeline Nordstream 1 eingespeiste Erdgas im geschätzten täglichen Wert von 10. Mio. € ungeniert seit Wochen an der Kompressorstation nahe der finnischen Grenze abfackelt. Zynischer geht es nicht. alb

18. August 2022:
Nun will die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Erdgas temporär von 19 % auf 7 % senken, um die Verbraucher von den Kosten der Gasumlage zu entlasten. Wie beim Tankrabatt, wird wieder nach dem Gießkannenprinzip verteilt, was sozial Bedürftigen unzureichend hilft und Wohlhabenden mit großen Immobilien die größten Summen einspart. alb

9. August 2022:
Seit heute gilt der Gas-Spar-Plan der EU mit der Zielmarke 15 % Verbrauchsminderung. Mangels Zwang wird das von einigen Akteuren/Ländern nur halbherzig umgesetzt, während andere aus Sorge um die Bezahlbarkeit von Gas offenbar sogar mehr sparen. Die Meldungen über sich füllende Speicher, obwohl Nordstream 1 nur 20 % der Kapazität liefert, sind erfreulich. alb

6. Juli 2022:
Spätestens mit Putins Angriffskrieg sind Investitionen in die Erdgasnutzung jenseits der fossilen Absurdität ein Schlag ins Gesicht der Kriegsopfer. Dennoch hat heute das EU-Parlament die am Jahresanfang (siehe unten) von der EU-Kommission eingeleitete Taxonomie pro Erdgas und Atomenergie nicht gekippt. Die erreichte relative Mehrheit ist bei benötigter absoluter Mehrheit eben wertlos. Ein trauriger Tag für Europa. alb

29. Juni 2022:
Schluss für neue Verbrenner-PKWs ab 2035:
Während der Autohersteller nacheinander den Ausstieg aus Benzin- und Diesel-Modellen verkünden, wird das Aus EU-weit nun für Neuzulassungen ab 2035 festgezurrt. Die FDP hält da nochmal das Fähnchen für E-Fuel-Verbrenner in den Wind, während klar ist, das klimaneutrale E-Fuels zu teuer werden und energetisch nicht gegen die Effizienz von E-Motoren konkurrieren können. alb

26. Juni 2022:
Mit der 2. Warnstufe für den Gasmarkt sind wir seit dieser Woche offiziell in der Energiekrise angekommen. Mittel- und langfristig wird das den Weg durch die Energiewende beschleunigen. Aber erstmal zwingt uns die Dummheit/Naivität politischer Abhängigkeit von Putin und anderen Despoten zu Notlösungen, die ökologisch und finanziell wehtun. alb

13. März 2022:
Heute haben wir 17 Tage Angriffskrieg in Europa, mit vermutlich über 1.000 Toten/Tag, die Diktator Putin mit seinen realitätsblinden Vasallen zu verantworten hat. Die Energiepreise steigen täglich und tun besonders denen weh, die z. B. als Mieter nicht entscheiden konnten, womit geheizt wird. Hier muss der Staat sozial den wirklich Bedürftigen helfen. Wer aus mangelnder Weitsicht selbst in eine fossile Heizung oder unnütz spritschluckende Fahrzeuge investiert hat, stelle sich beim Schimpfen bitte hinten an. alb

26. Februar 2022:
Wir brauchen einen Masterplan für nachhaltige Energie-Versorgungssicherheit: Um maximal schnell den Verbrauch von Erdgas/Erdöl/Kohle zu minimieren, müssen wir alle Register ziehen. Geschossen wir in Europa nur in der Ukraine - aber wir sind aktiver Teil des Ressourcen-Krieges, der Putin und andere Despoten finanziert. Von Biogasanlagen über Solarparks bis zu dezentralen Wasserkraftwerken und Windrädern müssen Planungen und Genehmigungen jetzt unbürokratisch beschleunigt werden. Die Produktions- und Montagekapazitäten für alle nachhaltigen Energieverwendungen müssen im Turbotempo hochgefahren werden, um möglichst viele gas- und ölbasierte fossile Heizungen/Fahrzeuge/Maschinen zu ersetzen oder per Hybridbetrieb auf minimale Betriebsstunden zu reduzieren. Hierfür brauchen wir zusätzlich viele tausende fachkundig Mitarbeitende, die gut bezahlt angeworben und zu Überstunden motiviert werden müssen. Schnelle Energiewende gegen den Klimawandel und Anti-Kriegs-Strategie sind hier zwei Seiten der gleichen Medaille. alb

24. Februar 2022:
Die meisten Befürchtungen sind seit heute übertroffen - Putin hat seinen eiskalt geplanten Angriffskrieg auf die Ukraine heute eskalieren lassen. Mit der Nutzung fossiler Energien finanziert jeder Verbraucher diesen Krieg und weltweit auch andere Despoten-Regime. Damit ist klarer denn je, dass wir alle maximal möglichen Ressourcen aufbringen müssen, die Energiewende noch schneller zu schaffen, um nicht für die Versorgungssicherheit sogar den Ausstieg aus Kohle und Atomkraft verzögern zu müssen. Ein Russland unter Putin ist jedenfalls als Lieferant spätestens seit heute dauerhaft diskreditiert. alb

19. Februar 2022:
Regelmäßige kleinere Erdbeben gefährden Erdgas-Lieferungen aus den Niederlanden: Die nächste Rote Karte für Erdgas kommt aus Hollands Norden. Der ertragreiche Abbau hat längst die geologischen Tiefen destabilisiert und führt in kurzen Zeittakten zu leichten Erdbeben. Die auch Westfriesland genannte Region mit der größeren Stadt Groningen ist, wie das norddeutsche Tiefland, eigentlich erdbebenfrei - mit der üblen Folge, dass tausende Gebäude eben gar keine Erdstöße vertragen, weil das bauhistorisch irrelevant war. Die Niederlande wollen damit vorzeitig aus der Erdgasförderung aussteigen, was auch ein Export-Ende nach Deutschland nach sich ziehen wird. alb

14. Februar 2022:
Putin's Kriegs-Gelüste sind Rote Karte für Erdgas:
Die Ukraine wird seit Jahren im Osten mit russischen Separatisten bekriegt, ihr wurde per Einmarsch die Krim geraubt und hat selbst nicht das Potential Russland anzugreifen. Auch die NATO hat sich nie an russischem Terrain vergriffen. Und jetzt umziegelt der Tyrann die Ukraine und will Sicherheits-Zugeständnisse? Das ist kaltblütiger Großmachts-Faschismus, dem kein Demokrat nachgeben darf. Erdgas bleibt Teil dieses Machtpokers und ist für mich damit raus aus der Energieplanung. Jede neue Gastherme, Gasturbine, etc. ist eine unduldbare Spende an Putin. Auch Bestandsanlagen müssen wir schnellstmöglich so runterfahren, dass der Restbedarf aus demokratischen Ländern wie Norwegen oder per Biogas-Selbstversorgung abgedeckt wird. alb

11. Februar 2022:
Die "Stiftung Klima- und Umweltschutz MV" ist offenkundig eine Fake-Organisation für Diktator Putin. Der mit russischen Millionen via Gazprom angeheuerte Rentner-Kanzler Schröder hat als treuer Vasal offenkundig die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und andere in der SPD auf Nord Stream 2 wahrhaft "eingenordet". Das Bundesland blamiert damit unsere Demokratie als Alibi-Stifter für eine faktisch von Putin vollfinanzierte operative Pipeline-Organisation, die Umweltziele nur vortäuscht. alb

3. Februar 2022:
Gestern hat die EU-Kommission die umstrittene EU-Taxonomie beschlossen, wonach Atomkraft und Erdgas für Geldgeber als nachhaltige Investition gelten soll. Eine Stellungnahme des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) haben wir deshalb heute veröffentlicht. Bleibt die Frage, ob das EU-Parlament stark genug ist, diesen Unsinn zu beenden - oder ob damit die Taxonomie als grüngewaschen gänzlich diskreditiert wird. alb

2. Februar 2022:
Nach dem Förderstopp am 24. Januar (siehe unten) wurde nun zugesagt, alle bis dahin vorliegenden Anträge anzunehmen, soweit förderfähig. Damit fällt die Förderung nur dem weg, der auf den letzten Drücker vor dem 31. Januar noch beantragen wollte. Die sinnvollere Effizienzhaus-40-Förderung bleibt, wird aber im Budget gedeckelt. Für die Klimaziele ist damit jetzt wichtig, den ungeförderten 55-er-Standard als bauliches Mindestniveau vorzugeben, damit nicht noch schlechter gebaut wird. Und nach vorne brauchen wir einen Förderfokus auf voll zukunftsfähige Bauten, also Passivhäuser oder per Saldo Energie-Überschuss-Häuser. alb

29. Januar 2022:
Rechtswidrige Strompreiserhöhungen: Auch unser bisheriger Stromversorger hat im Herbst versucht mit vorzeitigen und zugleich massiven Preiserhöhungen vollendete Tatsachen zu schaffen. Wir haben umgehend reagiert und beziehen zu vertretbaren Preisen nun Ökostrom von einem regionalem Wasserkraftwerk am Oberrhein. Da der Rhein auch nachts fließt, gibt es ein paar Cent Nachlass für Nachtstrom von 22 bis 6 Uhr. Das können wir gut nutzen, um unser E-Auto gezielt nachts zu laden. Ohne Wallbox an der Schukosteckdose ergibt das pro Nacht Strom für gut 100 km und ist ein kleiner Beitrag zur Netzstabilisierung. alb

26. Januar 2022:
Erdgas-Fake-Spiel statt Versorgungssicherheit: Beim Erdgas wurde mit Hauptlieferant Russland der Bock zum Gärtner gemacht. Putin kontrolliert die Gewinnung, die wichtigsten Pipelines und absurderweise auch wichtige Gasspeicher, deren Kauf in unerklärlicher Naivität zugelassen wurde. Diese Speicher sind fast leer und dienen damit statt der Versorgungssicherheit als preistreibendes Druckmittel. Ein Grund mehr, um schnellmöglich auch den Erdgasbedarf massiv zu senken - durch erneuerbare Energien. alb

24. Januar 2022:
KfW-Programm für Effizienzhäuser und Sanierungen gestoppt: Minister Habeck hat für wesentliche KfW-Förderungen heute vorzeitig die Reißleine gezogen. So ist das eben mit zu gering ambitionierten Subventionen, wenn leicht zu nehmende Hürden eine Antragsflut ermöglichen. Angemessen erreichbare Effizienz- und Energiesparziele hätte man längst als Mindestanforderung fixieren müssen - und Förderungen an deutlich höhere Zielmarken binden. alb

17. Januar 2022:
In einigen Jahren bekommen wir Feststoffbatterien statt Lithium-Ionen-Batterien. Das ist kein trockenes Thema, sondern einer der Schlüssel für die Energiewende. Unser neu veröffentlicher Bericht zum Stand der Entwicklung einer Massenproduktion zeigt, dass es nicht nur um mehr Leistung in kleineren Batterien geht. Grundlegend ist der mögliche Verzicht auf seltene Rohstoffe und das gelöste Brandschutz-Problem. alb

15. Januar 2022:
Wieder mehr Sonnenenergie: Die Wintersonnenwende ist heute 25 Tage her, also haben wir die dunkelsten 50 Tage des Jahres mit den geringsten Solarenergieerträgen hinter uns. Zugleich sinken die Richtung Jahresende aus dem Ruder gelaufenen Preise für Erdgas und kurzfristig nachgekauften Strom wieder deutlich. Diese kurzfristigen Wucherpreise müssen aber als Warnung ernstgenommen werden: Zur Energiewende gehört eben auch eine kluge Vorsorge bei und gegen Spitzenlasten - als strategische Aufgabe. alb

6. Januar 2022:
Ob das Atomkraft-Greenwashing der EU-Kommission weniger schlimm oder noch schlimmer ist, ist schwer zu beantworten. Allein auf CO2 geblickt, ist Erdgas schlimmer. Aber was ist mit dem für Jahrzehnte verlängertem GAU-Risiko und der fast ewigen Altlast des Atommülls? Ausbaden und bezahlen müssen das die Generationen, die jetzt noch nicht mitentscheiden. alb

5. Januar 2022:
Den Jahresanfang 2022 hat die EU-Kommission überzeugten Befürwortern einer konsequenten Energiewende durch dreistes Greenwashing verdorben. Im Kern geht es wider den Klimawandel um das möglichst schnelle Ende fossiler Energien. Und nun soll Erdgasnutzung förderfähig als nachhaltige Investition gelten? Es ist, als wollte man einen Alkoholiker durch Umstieg von Schnaps auf Likör heilen - ein Bärendienst für das Klima - obendrein mit immer mehr üblen Fracking-Schäden. Klimaschützer sind frustriert und Diktator Putin lacht sich ins Fäustchen. alb
   
    
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
die nebenstehenden Tageskommentare sind in unserem Fachleserportal eine seit Sommer 2021 für Corona-Themen bewährte und nun für die Energiewende genutzte Form für kommentierte Nachrichten, die einfach chronologisch fortgeschrieben wird, mit sinnvollen Hinweisen, Lob und Tadel. Soweit mit "alb" gekennzeichnet, stammen die Kommentare von Chefredakteur Rolf Albrecht.
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