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 Haushalten und Unternehmen entgehen jährlich 7,6 Mrd. €
an Heizkosteneinsparungen
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 In Deutschland versäumen Haushalte und Unternehmen jedes Jahr Einsparungen in Höhe von rund 7,6 Mrd. €.

67 % der Unternehmen und 75 % der Haushalte haben diverse Gründe, warum sie keine Verbesserungen der Energieeffizienz vornehmen, darunter mangelnde Informationen oder hohe Anschaffungskosten.

Besonders fehlende Informationen über die tatsächlichen Kosten einer Modernisierung und den Umweltnutzen effizienterer Heizungssysteme, über Fördermöglichkeiten für Haushalte und Unternehmen sowie über mögliche kostengünstige Maßnahmen, die dennoch eine hohe Energieersparnis einbringen können, sind einer der Hauptgründe für verfehlte Energieeinsparpotenziale.

Der Report von Cebr und Grundfos unterstreicht die dringende Notwendigkeit über gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu informieren.


Grundfos, einer der weltweit führenden Anbieter von fortschrittlichen Pumpenlösungen und Wassertechnologien, hat einen Report mit dem Titel „Powering Energy Efficiency“ veröffentlicht, der in Zusammenarbeit mit dem Centre for Economics & Business Research (Cebr) auf Basis einer Erhebung des Marktforschungsunternehmens Censuswide erstellt wurde.

Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass sich sowohl deutsche Unternehmen als auch Haushalte über die Dringlichkeit möglichst energieeffiziente Heizsysteme zu nutzen im Klaren sind, jedoch die relevanten Informationen zu möglichen Einsparmaßnahmen fehlen oder im Falle von Privathaushalten zur Umsetzung auf ihre Vermieter angewiesen sind. Insgesamt entgehen so deutschen Haushalten und Unternehmen jährliche Heizkosteneinsparungen in Höhe von rund 7,6 Mrd. €.

Hohe Energiekosten führen zu
drastischen Maßnahmen am Arbeitsplatz


Steigende Energiekosten sind für deutsche Unternehmen (50 %) ein zunehmender Grund für Besorgnis. Hinzu kommen Inflation (44 %) sowie weitere mögliche Steuererhöhungen (22 %). Trotz aller Besorgnis geben nur rund 39 % der Unternehmen an, ihre Heizungsanlage in den vergangenen 7-11 Monaten gewartet zu haben. 36 % haben im gleichen Zeitraum einen Energieeffizienz-Check der Heizungsanlage durchführen lassen. Dies zeigt, dass die Dringlichkeit zur Überprüfung der aktuellen Energieeffizienz ihrer Heizsysteme bereits im Bewusstsein vieler Unternehmer verankert ist.

Rund 75 % der befragten deutschen Unternehmer ist daran interessiert, ihre Heizungsanlage energieeffizienter zu machen. 38 % würde eine Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Anlagen in Betracht ziehen, um die Herausforderungen der Energiekrise zu bewältigen. Jedoch werden die anfänglichen Investitionskosten in die Modernisierung des bestehenden Heizsystems bzw. geeigneter Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz als zu hoch wahrgenommen: 32 % der befragten Unternehmen gaben dies in der Befragung an.

Um die steigenden Energiekosten auszugleichen, sehen sich jedoch 29 % der Unternehmer gezwungen, einen Teil der Auswirkungen der Energiekrise an ihre Mitarbeiter abzugeben, indem sie auf ein Remote-Work Modell umstellten. 31 % der deutschen Unternehmen erwägt, die Löhne ihrer Mitarbeiter zu kürzen, um die durch die Energiekrise entstandenen Kosten auszugleichen. 23 % haben bereits zu dieser Maßnahme gegriffen.

Auch Kunden werden demnach die Auswirkungen zu spüren bekommen: 39 % der Unternehmer ziehen Preiserhöhungen in Betracht und 34 % würde die Geschäftszeiten verkürzen.

Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden

Für 56 % der befragten deutschen Haushalte stellen im Winter 2022/23 steigende Energierechnungen die größte Sorge dar, gefolgt von Stromausfällen (28 %) und Heizungsausfällen (18 %). Mehr als jeder Vierte (27 %) kann jedoch nicht angeben, wann seine Heizanlage zuletzt gewartet wurde. Fast jeder Dritte (32 %) ist nicht sicher, wann sein Heizsystem auf Energieeffizienz geprüft wurde. 25 % der Befragten ist trotz der möglichen positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität nicht an Energieeffizienzmaßnahmen interessiert.

44 % der Mieter ist nicht bekannt, ob ihre Heizungsanlage auf Energieeffizienz geprüft wurde. 63 % würden ihre Wohnungen energieeffizienter gestalten, aber 47 % können keine Verbesserungen ohne die Zustimmung des Vermieters vornehmen. Auch hier zeigt sich die mangelnde Informationslage, nicht nur auf Seiten der Vermieter, sondern auch der Mieter.

Ausblick: Was sind mögliche Lösungsansätze?

Ein Haupthindernis für Haushalte energieeffiziente Maßnahmen in Erwägung ziehen, sind die hohen Anschaffungskosten, für die Haushalte in Vorleistung gehen müssen, wobei 20 % aufgrund finanzieller Bedenken von Energieeffizienzmaßnahmen absieht. Dies spiegelt sich auch in den Antworten der Geschäftsinhaber wider: Knapp jeder Dritte (29 %) gibt an, dass die anfänglichen Kosten das Haupthindernis für die Auswahl geeigneter Energieeffizienzmaßnahmen sind.

Während kurzfristig finanzielle Bedenken die Befragten davon abhalten, ihre Heizsysteme zu modernisieren, wären langfristig niedrigere Energierechnungen die stärkste Motivation. Dies trifft auf 36 % der Unternehmen und 42 % der Haushalte zu.

Deutsche Unternehmen sind der Ansicht, dass die Regierung als Ausweg aus der Energiekrise mit weiterführenden Maßnahmen eingreifen sollte. 31 % nennen Subventionen für Unternehmen als eine wichtige Maßnahme zur Problembekämpfung. Diese würden 32 % der deutschen Unternehmen dazu ermutigen ihre Heizungsanlage zu modernisieren, während 30 % der Unternehmen sich durch ein Energieaudit beraten lassen würde, wie sie ihre Energieeffizienz verbessern können.

Gezielte Informationskampagnen können Anreize für Verbraucher und Unternehmen zur Umstellung auf kohlenstoffarme, energieeffiziente Heizsysteme und Wasserpumpen schaffen sowie das Bewusstsein für die Vorteile energieeffizienter Modernisierungen fördern. Mit gezielten Subventionsprogrammen zur Unterstützung sowie der Einführung von Energieeffizienz-Mindeststandards für (privat vermietete) Mietwohnungen und der Einführung intelligenter, digitaler Wärmezähler zur einfachen und effizienten Kontrolle, können weiteren Potenziale sinnvoll aufgedeckt und genutzt werden.

Martin Palsa, Senior Vice President & Verkaufsdirektor – Domestic Building Service & Geschäftsführer Grundfos Deutschland, sagt: „In einer Zeit, in der Deutschland mit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten konfrontiert ist, können es sich Haushalte und Unternehmen nicht leisten, ungenutzte Energieeinsparpotenziale unberücksichtigt zu lassen. Nach Schätzung der Bundesregierung befinden sich allein in deutschen Haushalten noch über 20 Millionen ineffiziente Heizungspumpen. Hier lässt sich schon mit dem Austausch, z. B. durch eine Hocheffizienzpumpe, schnell, einfach und nachhaltig Energie und damit bares Geld sparen. Das Stromeinsparpotenzial ist vergleichbar mit dem Verbrauch von rund 2 Mio. Haushalten. Diese Erkenntnisse werden auch durch die Ergebnisse unseres Reports ‚Powering Energy Efficiency‘ bestätigt.“

Rowlando Morgan, Head of Environment, Infrastructure & Local Growth bei Cebr, fügt hinzu: „Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass u. a. eine Informationsmängellage, hohe Anschaffungskosten und der Mangel an verfügbaren qualifizierten Installateuren Hindernisse für die Einführung energieeffizienter Maßnahmen in Unternehmen und Haushalten darstellen. Zudem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die deutsche Regierung weitere Maßnahmen ergreifen muss, darunter die Bereitstellung weiterführender Informationen zum Thema Energieeffizienz, Programme für einkommensschwache Haushalte und Subventionen zum Ausgleich der Anschaffungskosten für die Installation neuer Heizsysteme.“

Den vollständigen Report des Centre for Economics & Business Research (Cebr), der in englischer Sprache in Zusammenarbeit mit Grundfos erstellt wurde, findet sich unter dem Hyperlink: https://www.grundfos.com/media/latest-news/grundfos-launches-report-on--powering-energy-efficiency--in-uk-a.html.

Berechnungsmethoden Einsparpotenziale

Haushalte:
• 75 % der deutschen Haushalte werden aus
   unterschiedlichen Gründen davon abgehalten, ihren
   Haushalt energieeffizienter zu gestalten
   (Basis Daten Censuswide)
• Potenzielle jährliche Einsparungen von 20 % durch
   hydraulischen Abgleich nach Angaben von Grundfos
• Durchschnittliche Kosten für einen deutschen
   Haushalt für Raumheizung und Warmwasser in Höhe
   von 882 €/Jahr 2020 (Statista 25.11.22)
• Im Jahr 2021 waren 41,6 Mio. deutsche Haushalte
   registriert (Global Data 25.11.22)
• 75 % von 41,6 Mio. Haushalten sind 31,2 Mio.
   Haushalte mit jährlichen Rechnungen in Höhe von
   insgesamt 27,5 Mrd. €, so dass eine potenzielle
   Gesamteinsparung von 20 % deutschlandweit
   5,5 Mrd. € pro Jahr ausmacht.

Unternehmen:
• 67 % der deutschen Unternehmen werden laut
   Censuswide-Daten durch mindestens ein Hindernis
   daran gehindert, ihre Unternehmen energieeffizienter
   zu machen.
• Potenzielle jährliche Einsparungen von 20 % durch
   hydraulischen Abgleich nach Angaben von Grundfos.
• Zahlen aus dem Jahr 2021 gehen von rund 2,6 Mio.
   deutschen Unternehmen mit Angestellten aus.
   Anzahl der Unternehmen (Non-Profit) nach Größe in
   Deutschland, 2,6 Mio. (Statista 25.11.22),
   zusammengefasst unter der Annahme, dass das
   Verhältnis kleiner Unternehmen (1-9 Beschäftigte)
   zu mittleren Unternehmen (10-49 Beschäftigte) in
   Deutschland dem von Großbritannien entspricht
   (Regierung Großbritanniens 25.11.22): - Rund
   2 Mio. kleine Unternehmen in Deutschland
• Laut Cebr-Schätzungen, belaufen sich die
   durchschnittlichen jährlichen Gasrechnungen
   für Unternehmen auf gut 6.000 €.
• 67 % von 2,6 Mio Unternehmen sind 1.742.000
   Unternehmen mit jährlichen Rechnungen in Höhe von
   insgesamt 10,7 Mrd. €, so dass eine Einsparung von
   20 % im ganzen Land über 2,1 Mrd. €/Jahr beträgt.
• 5,5 Mrd.€ (Haushalte) plus 2,1 Mrd. € (Unternehmen)
   ergeben 7,6 Mrd. € pro Jahr an Einsparungen, die
   aufgrund von Hindernissen versäumt werden.

Der Report wurde von Cebr auf Basis eines virtuellen Round-Table-Gesprächs mit Branchenexperten sowie einer Studie vom Marktforschungsunternehmen Censuswide erstellt. Die Studie wurde bei 2.045 Verbrauchern in Deutschland und 2.003 Verbrauchern in Großbritannien zwischen dem 18.10.2022 und 21.10.2022 durchgeführt. Eine weitere Befragung von 500 Geschäftsinhabern in Deutschland und 500 Geschäftsinhabern in Großbritannien (Unternehmensgröße 1 bis über 500 Mitarbeiter) erfolgte zwischen dem 13.10.2022 und dem 25.10.2022. Censuswide ist Mitglied der Market Research Society, die auf den Esomar-Grundsätzen basiert, und des British Polling Council.
   
   
 
 
 
 
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Martin Palsa. (Bild: Grundfos)
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