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Arbeitsgestaltung als Schlüssel zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
Die Arbeitsgestaltung spielt eine zentrale Rolle für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Darauf weisen aktuelle Auswertungen einer BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung und einer Nachbefragung "Menschen mit Behinderung" hin.
Die Auswertungen hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Kompaktbericht "Zwischen Anforderungen, Ressourcen und Einschränkungen: Die Arbeitssituation von Beschäftigten mit Behinderung" 2025 veröffentlicht.
Sie zeigen, dass sowohl körperliche und psychische Anforderungen als auch arbeitsbezogene Ressourcen wie Handlungsspielraum und soziale Unterstützung Einfluss darauf haben, in welchem Ausmaß Beschäftigte mit Behinderungen Einschränkungen im Arbeitsalltag erleben.
So verdeutlichen die Auswertungen, dass hohe körperliche Anforderungen mit stärkeren Einschränkungen im Arbeitsalltag verbunden sind. Bei den psychischen Arbeitsanforderungen wie Arbeitsintensität besteht zwar ebenfalls ein Zusammenhang, dieser ist jedoch komplexer. Zum einen zeigt sich, dass sehr hohe Anforderungen mit stärkeren Einschränkungen im Arbeitsalltag verbunden sind. Zum anderen stehen auch sehr niedrige Anforderungen in Zusammenhang mit starken Einschränkungen. Dies könnte darauf hindeuten, dass stark eingeschränkte Personen bevorzugt Tätigkeiten mit geringeren psychischen Arbeitsanforderungen ausüben.
Bei den Ressourcen zeigt sich, dass besonders der Handlungsspielraum eine entscheidende Rolle spielt. Beschäftigte, die ihre Arbeit eigenständig planen und einteilen können, empfinden weniger Einschränkungen. Dies steht in Einklang mit bisherigen Forschungsergebnissen, die zeigen, dass eine flexible Arbeitsgestaltung behinderte Beschäftigte dabei unterstützen kann, ihre individuellen Bedürfnisse mit bestehenden Arbeitsanforderungen zu vereinbaren.
Dies trägt mitunter zu höherer Zufriedenheit und Wohlbefinden bei. Für soziale Unterstützung konnte in den Auswertungen hingegen kein direkter Zusammenhang festgestellt werden. Da bestehende Forschung die Bedeutung dieser Ressource für Inklusion jedoch hervorhebt, könnte dies ein Hinweis auf indirekte Effekte sein, die in den vorliegenden Auswertungen nicht abgedeckt sind.
Für eine inklusive Arbeitsgestaltung ist daher eine individuelle Abstimmung zwischen Fähigkeiten, Bedürfnissen, Anforderungen und Ressourcen entscheidend. So kann nicht nur die Situation einzelner Beschäftigter verbessert werden. Vielmehr leistet eine barrierearme Arbeitsgestaltung auch einen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsleben im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention.
Der baua: Bericht kompakt "Zwischen Anforderungen, Ressourcen und Einschränkungen: Die Arbeitssituation von Beschäftigten mit Behinderung" kann als PDF heruntergeladen werden: www.baua.de/publikationen.